buck the system
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Ray Howard River, vor Terras Wohnung, New York, 17. März, 22:41 Uhr
Ray stand mit geschlossenen Augen vor Terras Wohnung. Es fühlte sich seltsam an: als wäre er nicht mehr ganz. Er hätte sie richtig geküsst, wenn sie sich nicht abgewandt hätte. Am liebsten hätte er jetzt gleich sein Handy herausgezogen und sie angerufen. Nur schwer konnte er sich umdrehen und den Weg zu seinem Apartment einschlagen.
Zu Hause setzte er sich noch kurz vor seinen Schreibtisch. Morgen hatte er nur einen Termin - die Downhills kamen um 10 Uhr in sein Büro. Wie er Mrs. Downhill kannte, würde sich das ewig in die Länge ziehen.
Seufzend schlug er seinen Terminkalender zu. Seine Aufmerksamkeit wurde auf das Paket, das er heute erhalten hatte, gelenkt. Er würde es erst Samstag aufmachen.
Samstag...
Sein achter Mord. Und diesmal würde es unter anderen Voraussetzungen stattfinden. Seine Gedanken schweiften zu Terra. Wie würde sie reagieren, wenn sie es herausfand? Ray wollte es unbedingt. Er könnte niemals mit ihr leben, wenn sie es nicht wüsste. Aber er durfte es ihr nicht verraten, nicht einmal Hinweise geben.
Sie musste es von selbst herausfinden.
Ray schloss müde die Augen. Seine Uhr zeigte kurz vor elf Uhr. Er entschied sich, endlich ins Bett zu gehen.
Kurz nach eins lag Ray immer noch wach da und konnte nicht schlafen. Seine Gedanken kamen immer wieder bei Terra an, egal wie sehr er versuchte, an etwas anderes zu denken. Er würde sie kurz vor seinem Meeting mit den Downhills noch anrufen. Jetzt musste er sich zwingen, zu schlafen.
Da River wusste, dass das nicht so einfach sein würde, stand er auf und holte sich seine Schlaftabletten. Die hatte er immer vorrätig, da er sehr schlecht schlafen konnte. Es war schon vorgekommen, dass er zwei Tage lang keinen Schlaf gefunden hatte und letztendlich fast im Krankenhaus deswegen gelandet wäre.
In einem Anflug von Galgenhumor dachte River: Vielleicht sollte ich wirklich Urlaub nehmen, sonst sterbe ich selbst noch...
Zu Hause setzte er sich noch kurz vor seinen Schreibtisch. Morgen hatte er nur einen Termin - die Downhills kamen um 10 Uhr in sein Büro. Wie er Mrs. Downhill kannte, würde sich das ewig in die Länge ziehen.
Seufzend schlug er seinen Terminkalender zu. Seine Aufmerksamkeit wurde auf das Paket, das er heute erhalten hatte, gelenkt. Er würde es erst Samstag aufmachen.
Samstag...
Sein achter Mord. Und diesmal würde es unter anderen Voraussetzungen stattfinden. Seine Gedanken schweiften zu Terra. Wie würde sie reagieren, wenn sie es herausfand? Ray wollte es unbedingt. Er könnte niemals mit ihr leben, wenn sie es nicht wüsste. Aber er durfte es ihr nicht verraten, nicht einmal Hinweise geben.
Sie musste es von selbst herausfinden.
Ray schloss müde die Augen. Seine Uhr zeigte kurz vor elf Uhr. Er entschied sich, endlich ins Bett zu gehen.
Kurz nach eins lag Ray immer noch wach da und konnte nicht schlafen. Seine Gedanken kamen immer wieder bei Terra an, egal wie sehr er versuchte, an etwas anderes zu denken. Er würde sie kurz vor seinem Meeting mit den Downhills noch anrufen. Jetzt musste er sich zwingen, zu schlafen.
Da River wusste, dass das nicht so einfach sein würde, stand er auf und holte sich seine Schlaftabletten. Die hatte er immer vorrätig, da er sehr schlecht schlafen konnte. Es war schon vorgekommen, dass er zwei Tage lang keinen Schlaf gefunden hatte und letztendlich fast im Krankenhaus deswegen gelandet wäre.
In einem Anflug von Galgenhumor dachte River: Vielleicht sollte ich wirklich Urlaub nehmen, sonst sterbe ich selbst noch...
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Terra Lynn J. Crawford, Wohnung, New York, 17. März, 13:37 Uhr
Neues Spiel, neues Glück. Diesmal sollte die Tiefkühlpizza überleben, zumindest war das Terras Wunsch. Es lief soweit auch alles nach Plan, wenn nicht auf einmal ein Lied von Skillet die Stille so jäh zerrissen hätte.
Das wäre alles nur halb so wild gewesen, wenn Monster nicht der Klingelton ihres Handys gewesen wäre, das einzig für die Kommunikation mit Ray gedacht war. Sie wandte dem Ofen den Rücken zu und legte die zehn Meter zu ihrem Nachttisch binnen fünf Sekunden zurück, wobei sie sich auf ihr Bett warf und nur mit Müh und Not ihr Handy zu fassen bekam.
"Ja?", meldete sie sich ein wenig atemlos und pustete sich gleich darauf eine Strähne aus dem Gesicht, die ihr rebellischer Weise vor den Augen herumtanzte.
"Hey, wie geht's?", Ray klang so, als müsste er sich zusammenreißen, um nicht zu kichern. Mit Sicherheit hatte ihr überstürzter Gruß amüsant geklungen.
"Gut soweit. Ich hoffe du bist gestern noch gut nach Hause gekommen." Schließlich weiß man in New York nie so genau, ob die zwielichtigen Gestalten auch die Finger von solch gutaussehenden Menschen lassen.
Er lachte kurz. "Nein, nein. Alles bestens. Übrigens, deine Gesprächspartnerin von gestern war heute Morgen reichlich verwirrt."
Seltsamer weise konnte sie sich das lebhaft vorstellen. Bevor eine Minute des Schweigens eintreten konnte, nahm Ray das Gespräch wieder auf: "Übrigens, wegen der Party morgen", für einen kurzen Moment befürchtete sie, er würde sie wieder ausladen, weil er ihr Date als unangenehm empfunden hatte, "sie findet um 21:00 Uhr statt. Weißt du schon, wie du hinkommst?"
Erleichtert atmete sie auf. Sie war wohl nicht zu weit gegangen, als sie ihm gestern gegen jede Vernunft so nahe gekommen war.
"Wahrscheinlich mit dem Taxi. Die Adresse des Umweltministers ist ja kein Staatsgeheimnis." Die beiden kicherten gleichzeitig, was Terra ein ungeheures Gefühl von Verbundenheit vermittelte. "Davor muss ich allerdings noch nach einem Kleid suchen.", fügte sie hinzu. Im nächsten Moment hielt sie inne. Eigentlich wollte sie gar nicht so viel sagen.
Aber Ray schien die eigenartige Gabe zu haben, ihr das zu entlocken, was sie eigentlich nur denken wollte, das war ihr gestern schon aufgefallen. Vielleicht war es auch die Aufregung, weil sie mit ihm scheinbar nicht völlig gleichgültig war.
"Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich gerne begleiten." Es war keine Bitte, es war eine liebevoll anmutende Feststellung, der sie nicht widersprechen konnte. "Sicher, wenn es dir nicht zu langweilig wird.", erklärte sie sich sofort einverstanden. Als Ray antwortete, klang er amüsiert und äußerst verführerisch: "Das wird es sicher nicht."
Plötzlich erfüllte ein beißender Geruch die Luft. Terra rümpfte die Nase. Dann roch sie das, was sie gestern erst vernommen hatte. "Ach du Schande!", fluchte sie und hastete mit dem Handy am Ohr zurück in die Küche, um den schwarzen Qualm zu begutachten, der ihre Abwesenheit schamlos ausgenutzt hatte, um sich zu vermehren.
"Terra?", hörte sie Ray am anderen Ende der Leitung sagen, als sie unter Hustenanfällen den Ofen ausschaltete und das Fenster aufriss. Es dauerte ein bis zwei Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er allem Anschein nach besorgt nach. "Was? Jaja, Moment." Sie legte das Handy auf den Küchentisch und zog unter Flüchen das verbrannte Stück Teig aus dem Ofen, das so eher als schwarzer Stein zu identifizieren war.
"Verdammter Mist! Warum hasst du mich so!?", knurrte sie laut und warf die Pizza mitsamt Backpapier und Verpackung wütend in den Mülleimer. Es war die letzte gewesen. Nie mehr wieder würde sie eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben! Sie nahm den Hörer wieder auf. "Mama Mia!", drückte sie kläglich hervor, um der Pizza zu vermitteln, dass es wirklich nicht lustig war.
"Wer hasst dich?" "Oh, ich rede nur mit meinem Mittagessen. Naja, jetzt nicht mehr. Es hat sich sozusagen in Rauch aufgelöst." Es war bitter, die Situation beschönigen zu wollen.
"Wie wäre es, wenn ich dich in einer halben Stunde abhole?", schlug Ray vor. "Dann fahren wir in die Mall, du bekommst dein Mittagessen und dein Kleid. Na, wie klingt das?"
Perfect, Mr. Perfect. "Das ist eine tolle Idee." Sie war wirklich gerührt, dass er sich nicht nur um ihre Gesellschaft, sondern auch um ihren gestillten Appetit bemühte.
"Fein. Dann bin ich in dreißig Minuten da. Bis dahin bitte kein neuer Versuch mehr, der etwas mit Rauch zu tun hat." Sie lachten beide gleichzeitig. "Ich gebe dir mein Wort."
Das wäre alles nur halb so wild gewesen, wenn Monster nicht der Klingelton ihres Handys gewesen wäre, das einzig für die Kommunikation mit Ray gedacht war. Sie wandte dem Ofen den Rücken zu und legte die zehn Meter zu ihrem Nachttisch binnen fünf Sekunden zurück, wobei sie sich auf ihr Bett warf und nur mit Müh und Not ihr Handy zu fassen bekam.
"Ja?", meldete sie sich ein wenig atemlos und pustete sich gleich darauf eine Strähne aus dem Gesicht, die ihr rebellischer Weise vor den Augen herumtanzte.
"Hey, wie geht's?", Ray klang so, als müsste er sich zusammenreißen, um nicht zu kichern. Mit Sicherheit hatte ihr überstürzter Gruß amüsant geklungen.
"Gut soweit. Ich hoffe du bist gestern noch gut nach Hause gekommen." Schließlich weiß man in New York nie so genau, ob die zwielichtigen Gestalten auch die Finger von solch gutaussehenden Menschen lassen.
Er lachte kurz. "Nein, nein. Alles bestens. Übrigens, deine Gesprächspartnerin von gestern war heute Morgen reichlich verwirrt."
Seltsamer weise konnte sie sich das lebhaft vorstellen. Bevor eine Minute des Schweigens eintreten konnte, nahm Ray das Gespräch wieder auf: "Übrigens, wegen der Party morgen", für einen kurzen Moment befürchtete sie, er würde sie wieder ausladen, weil er ihr Date als unangenehm empfunden hatte, "sie findet um 21:00 Uhr statt. Weißt du schon, wie du hinkommst?"
Erleichtert atmete sie auf. Sie war wohl nicht zu weit gegangen, als sie ihm gestern gegen jede Vernunft so nahe gekommen war.
"Wahrscheinlich mit dem Taxi. Die Adresse des Umweltministers ist ja kein Staatsgeheimnis." Die beiden kicherten gleichzeitig, was Terra ein ungeheures Gefühl von Verbundenheit vermittelte. "Davor muss ich allerdings noch nach einem Kleid suchen.", fügte sie hinzu. Im nächsten Moment hielt sie inne. Eigentlich wollte sie gar nicht so viel sagen.
Aber Ray schien die eigenartige Gabe zu haben, ihr das zu entlocken, was sie eigentlich nur denken wollte, das war ihr gestern schon aufgefallen. Vielleicht war es auch die Aufregung, weil sie mit ihm scheinbar nicht völlig gleichgültig war.
"Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich gerne begleiten." Es war keine Bitte, es war eine liebevoll anmutende Feststellung, der sie nicht widersprechen konnte. "Sicher, wenn es dir nicht zu langweilig wird.", erklärte sie sich sofort einverstanden. Als Ray antwortete, klang er amüsiert und äußerst verführerisch: "Das wird es sicher nicht."
Plötzlich erfüllte ein beißender Geruch die Luft. Terra rümpfte die Nase. Dann roch sie das, was sie gestern erst vernommen hatte. "Ach du Schande!", fluchte sie und hastete mit dem Handy am Ohr zurück in die Küche, um den schwarzen Qualm zu begutachten, der ihre Abwesenheit schamlos ausgenutzt hatte, um sich zu vermehren.
"Terra?", hörte sie Ray am anderen Ende der Leitung sagen, als sie unter Hustenanfällen den Ofen ausschaltete und das Fenster aufriss. Es dauerte ein bis zwei Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er allem Anschein nach besorgt nach. "Was? Jaja, Moment." Sie legte das Handy auf den Küchentisch und zog unter Flüchen das verbrannte Stück Teig aus dem Ofen, das so eher als schwarzer Stein zu identifizieren war.
"Verdammter Mist! Warum hasst du mich so!?", knurrte sie laut und warf die Pizza mitsamt Backpapier und Verpackung wütend in den Mülleimer. Es war die letzte gewesen. Nie mehr wieder würde sie eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben! Sie nahm den Hörer wieder auf. "Mama Mia!", drückte sie kläglich hervor, um der Pizza zu vermitteln, dass es wirklich nicht lustig war.
"Wer hasst dich?" "Oh, ich rede nur mit meinem Mittagessen. Naja, jetzt nicht mehr. Es hat sich sozusagen in Rauch aufgelöst." Es war bitter, die Situation beschönigen zu wollen.
"Wie wäre es, wenn ich dich in einer halben Stunde abhole?", schlug Ray vor. "Dann fahren wir in die Mall, du bekommst dein Mittagessen und dein Kleid. Na, wie klingt das?"
Perfect, Mr. Perfect. "Das ist eine tolle Idee." Sie war wirklich gerührt, dass er sich nicht nur um ihre Gesellschaft, sondern auch um ihren gestillten Appetit bemühte.
"Fein. Dann bin ich in dreißig Minuten da. Bis dahin bitte kein neuer Versuch mehr, der etwas mit Rauch zu tun hat." Sie lachten beide gleichzeitig. "Ich gebe dir mein Wort."
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Ray Howard River, in seinem Büro, New York, 18. März, 13:43 Uhr
"Fein. Dann bin ich in dreißig Minuten da. Bis dahin bitte kein neuer Versuch mehr, der etwas mit Rauch zu tun hat." Ray und Terra lachten beide gleichzeitig.
"Ich gebe dir mein Wort."
River legte auf. Er freute ich schon tierisch auf das Treffen. Und Terra in einem Kleid, das konnte nur ein Traum werden.
Schnell suchte er seine wichtigsten Unterlagen zusammen und verstaute sie in seinem Aktenkoffer. Mit der Jacke in der einen und dem Koffer in der anderen Hand verließ er das Bürogebäude und stieg in ein Taxi ein, das an einem der vielen Stellplätze stand. Ray besaß kein eigenes Auto. Es lag - natürlich - nicht am Geld; man fand in der Gegend, in der er wohnte, einfach nie einen freien Parkplatz.
In seinem Apartment angekommen schmiss er seine Akten regelrecht auf seinen Schreibtisch. Seine Tat Lügen strafend ging er in aller Ruhe in sein Schlafzimmer, um sich etwas anderes anzuziehen.
Keine fünf Minuten später stieg er in das wartende Taxi und ließ sich zu Terras Wohnung fahren. Ein Blick auf die Uhr sagte Ray, dass die halbe Stunde erst in fünf Minuten um sein würde. Naja, lieber zu früh als zu spät.
Lange musste er nicht warten, nachdem er geklingelt hatte, dass ihm aufgemacht wurde. Eine lächelnde Terra kam heraus.
"Ich hoffe, du hast nicht allzulange auf mich gewartet", meinte er sanft zu ihr und drückte sie kurz an sich.
"Bin gerade fertig geworden, also nein."
Ein schwacher Geruch von Rauch kam aus der Wohnung, die Pizza hatte also erfolgreich ihr Revier markiert. Ray grinste und sagte: "Pizza steht heute wahrscheinlich nicht mehr auf deiner Speisekarte?"
Terra lachte und schüttelte den Kopf. "Von der habe ich erstmal genug."
Beide stiegen in das Taxi ein, mit dem River hergekommen war. Ihnen stand eine nur zehnminütige Fahrt bevor, jedoch wusste Ray nicht wirklich, über was er mit Terra reden sollte. Das passierte ihm sonst nie. Normalerweise konnte er viel Wissen zum besten geben. Aber mit Terra nur eine einfache Unterhaltung anfangen? Keine Chance.
Und über das eh immer gleiche Wetter zu plaudern würde auch nicht gerade Sinn ergeben...
"Ich gebe dir mein Wort."
River legte auf. Er freute ich schon tierisch auf das Treffen. Und Terra in einem Kleid, das konnte nur ein Traum werden.
Schnell suchte er seine wichtigsten Unterlagen zusammen und verstaute sie in seinem Aktenkoffer. Mit der Jacke in der einen und dem Koffer in der anderen Hand verließ er das Bürogebäude und stieg in ein Taxi ein, das an einem der vielen Stellplätze stand. Ray besaß kein eigenes Auto. Es lag - natürlich - nicht am Geld; man fand in der Gegend, in der er wohnte, einfach nie einen freien Parkplatz.
In seinem Apartment angekommen schmiss er seine Akten regelrecht auf seinen Schreibtisch. Seine Tat Lügen strafend ging er in aller Ruhe in sein Schlafzimmer, um sich etwas anderes anzuziehen.
Keine fünf Minuten später stieg er in das wartende Taxi und ließ sich zu Terras Wohnung fahren. Ein Blick auf die Uhr sagte Ray, dass die halbe Stunde erst in fünf Minuten um sein würde. Naja, lieber zu früh als zu spät.
Lange musste er nicht warten, nachdem er geklingelt hatte, dass ihm aufgemacht wurde. Eine lächelnde Terra kam heraus.
"Ich hoffe, du hast nicht allzulange auf mich gewartet", meinte er sanft zu ihr und drückte sie kurz an sich.
"Bin gerade fertig geworden, also nein."
Ein schwacher Geruch von Rauch kam aus der Wohnung, die Pizza hatte also erfolgreich ihr Revier markiert. Ray grinste und sagte: "Pizza steht heute wahrscheinlich nicht mehr auf deiner Speisekarte?"
Terra lachte und schüttelte den Kopf. "Von der habe ich erstmal genug."
Beide stiegen in das Taxi ein, mit dem River hergekommen war. Ihnen stand eine nur zehnminütige Fahrt bevor, jedoch wusste Ray nicht wirklich, über was er mit Terra reden sollte. Das passierte ihm sonst nie. Normalerweise konnte er viel Wissen zum besten geben. Aber mit Terra nur eine einfache Unterhaltung anfangen? Keine Chance.
Und über das eh immer gleiche Wetter zu plaudern würde auch nicht gerade Sinn ergeben...
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Terra Lynn J. Crawford, Taxi, New York, 17. März, 13:56 Uhr
Die zehn Minuten im Taxi waren von Schweigen erfüllt. Bis auf den Taxifahrer, der glücklich ein Lied von den Beatles mitsummte.
Als sie ankamen, warf Terra einen Blick aus dem Fenster. Zum ersten Mal seit ein paar Wochen regnete es. Aber es war kein normaler Regen. Viel eher erinnerte diese Niederschlagsquote an eine Sinnflut.
Ray bezahlte die Taxifahrt vom Rücksitz aus.
"Sag mir bitte, dass du einen Schirm dabei hast.", meinte Terra und deutete hinter sich auf die Fensterscheibe. Er schüttelte den Kopf und zuckte dabei entwaffnend mit den Schultern. "Nein, leider nicht."
Wunderbar, es musste also schnell gehen.
Als hätte eine Gedankenübertragung zwischen den beiden stattgefunden, rissen sie gleichzeitig die Türen auf und bahnten sich dicht eineinadergedrängt einen Weg durch die Massen, die den Vorplatz des Einkaufszentrums versperrten.
Als hätte jemand gerufen: "Hey, da kommen gleich zwei Idioten, die nicht auf das Wetter vorbereitet sind! Wär' toll, wenn ihr sie aufhalten könntet um sie für ihre Missachtung des Wetterberichts zu strafen!"
Dass die ganzen Vorsteher-Verschnitte Regenschirme bei sich trugen wollte an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Sie waren alle auf die Apokalypse vorbereitet gewesen. Ganz offensichtlich hörten sie andere Radiosender.
Aber irgendwie schafften es die beiden trotzdem in das riesige Glasgebäude - jedoch nicht ohne komplett nass zu werden. Da half die rührende Geste von Ray, Terra halb unter seine Jacke zu ziehen leider auch nicht.
Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass er ungeheuer sexy aussah, als ihm die Haare so nass ins Gesicht hingen. Diesen Anblick konnte sie leider nur kurz genießen, da die blonden Haare sein Sichtfeld zu sehr einschränkten und er sich zurückstrich.
"Ich bin dafür, dass wir erstmal was Essen.", erklärte er lächelnd und sah sich gleich darauf nach einer Gelegenheit dafür um. Dann nahm er wie selbstverständlich ihre Hand und führte sie in ein Café zu einem unauffälligen Platz in einer Ecke.
"Großartiges Wetter, oder?", fragte Terra mit einer bittersüßen Ironie in der Stimme.
Sie hasste Regen. Mehr als alles andere. Klar, ohne Regen würde das Ökosystem und weiß der Teufel was sonst noch nicht funktionieren, das interessierte sie allerdings einen Dreck, wenn sie - so wie jetzt - klitschnass in einem Café saß und die Blicke der anderen auf sich zog.
Als sie ankamen, warf Terra einen Blick aus dem Fenster. Zum ersten Mal seit ein paar Wochen regnete es. Aber es war kein normaler Regen. Viel eher erinnerte diese Niederschlagsquote an eine Sinnflut.
Ray bezahlte die Taxifahrt vom Rücksitz aus.
"Sag mir bitte, dass du einen Schirm dabei hast.", meinte Terra und deutete hinter sich auf die Fensterscheibe. Er schüttelte den Kopf und zuckte dabei entwaffnend mit den Schultern. "Nein, leider nicht."
Wunderbar, es musste also schnell gehen.
Als hätte eine Gedankenübertragung zwischen den beiden stattgefunden, rissen sie gleichzeitig die Türen auf und bahnten sich dicht eineinadergedrängt einen Weg durch die Massen, die den Vorplatz des Einkaufszentrums versperrten.
Als hätte jemand gerufen: "Hey, da kommen gleich zwei Idioten, die nicht auf das Wetter vorbereitet sind! Wär' toll, wenn ihr sie aufhalten könntet um sie für ihre Missachtung des Wetterberichts zu strafen!"
Dass die ganzen Vorsteher-Verschnitte Regenschirme bei sich trugen wollte an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Sie waren alle auf die Apokalypse vorbereitet gewesen. Ganz offensichtlich hörten sie andere Radiosender.
Aber irgendwie schafften es die beiden trotzdem in das riesige Glasgebäude - jedoch nicht ohne komplett nass zu werden. Da half die rührende Geste von Ray, Terra halb unter seine Jacke zu ziehen leider auch nicht.
Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass er ungeheuer sexy aussah, als ihm die Haare so nass ins Gesicht hingen. Diesen Anblick konnte sie leider nur kurz genießen, da die blonden Haare sein Sichtfeld zu sehr einschränkten und er sich zurückstrich.
"Ich bin dafür, dass wir erstmal was Essen.", erklärte er lächelnd und sah sich gleich darauf nach einer Gelegenheit dafür um. Dann nahm er wie selbstverständlich ihre Hand und führte sie in ein Café zu einem unauffälligen Platz in einer Ecke.
"Großartiges Wetter, oder?", fragte Terra mit einer bittersüßen Ironie in der Stimme.
Sie hasste Regen. Mehr als alles andere. Klar, ohne Regen würde das Ökosystem und weiß der Teufel was sonst noch nicht funktionieren, das interessierte sie allerdings einen Dreck, wenn sie - so wie jetzt - klitschnass in einem Café saß und die Blicke der anderen auf sich zog.
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Ray Howard River, Einkaufszentrum, New York, 18. März, 14:04 Uhr
Es war fast wie eine Verschwörung: Kaum unternahm Ray wieder etwas, schon musste der Himmel aufs grausamste seine angestauten Regenmassen loswerden. Durch die Scheiben des Cafés konnte er die Menschenmenge außerhalb beobachten, die auf dem halb überschwemmten Asphalt umhertapsten, um ja nicht nass zu werden.
"Ich bin auch kein Fan von Regenwetter", erwiderte er auf Terras Aussage hin. Ein Kellner stolzierte auf die beiden zu. So wie er sie musterte, war er nicht sehr begeistert darüber, dass sie klatschnass waren. Ray ignorierte diesen für ihn unverschämten Blick und bestellte einen Kaffee und ein Stück Torte, da er nicht sehr viel Hunger hatte. Terra tat es ihm gleich.
Während sie warteten, fragte Ray: "Was hast du dir eigentlich vorgestellt, welches Kleid du willst, meine ich?"
"Ich werde einfach alles durchgehen, bis ich das perfekte gefunden habe", antwortete Terra lächelnd.
Nun kam der Kellner wieder und brachte den beiden ihre Bestellung. Ray schüttete nur eines der beiden Päckchen mit dem Zucker in seinen Kaffee und rührte gedankenverloren in dem Getränk herum. Dann sagte er: "Meine Großeltern werden morgen auch auf der Party sein. Ich dachte, ich bereite dich schon darauf vor, denn sie können etwas...", er suchte nach dem passenden Wort, "überführsorglich sein." Er erinnerte sich an seine Großmutter, die ihn gerne an sich und einen feuchten Kuss auf die Stirn drückte.
Offenbar hatte er einen nicht allzu begeisterten Gesichtsausdruck aufgesetzt, denn Terra musste herzhaft lachen.
"Ich bin auch kein Fan von Regenwetter", erwiderte er auf Terras Aussage hin. Ein Kellner stolzierte auf die beiden zu. So wie er sie musterte, war er nicht sehr begeistert darüber, dass sie klatschnass waren. Ray ignorierte diesen für ihn unverschämten Blick und bestellte einen Kaffee und ein Stück Torte, da er nicht sehr viel Hunger hatte. Terra tat es ihm gleich.
Während sie warteten, fragte Ray: "Was hast du dir eigentlich vorgestellt, welches Kleid du willst, meine ich?"
"Ich werde einfach alles durchgehen, bis ich das perfekte gefunden habe", antwortete Terra lächelnd.
Nun kam der Kellner wieder und brachte den beiden ihre Bestellung. Ray schüttete nur eines der beiden Päckchen mit dem Zucker in seinen Kaffee und rührte gedankenverloren in dem Getränk herum. Dann sagte er: "Meine Großeltern werden morgen auch auf der Party sein. Ich dachte, ich bereite dich schon darauf vor, denn sie können etwas...", er suchte nach dem passenden Wort, "überführsorglich sein." Er erinnerte sich an seine Großmutter, die ihn gerne an sich und einen feuchten Kuss auf die Stirn drückte.
Offenbar hatte er einen nicht allzu begeisterten Gesichtsausdruck aufgesetzt, denn Terra musste herzhaft lachen.
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Terra Lynn J. Crawford, Mall, New York, 17. März, 14:07 Uhr
Terra musste losprusten, als Ray - offenbar in Gedanken versunken - das Gesicht verzog.
"Mach dir da keine Sorgen, ich kenne das nur zu gut. Meine Eltern sind da nicht anders." Als sie ihre Mutter das letzte Mal gesehen hatte, wäre Terra beinahe erdrückt worden. Eine Vorstellung, die alles andere als angenehm oder schön war.
Plötzlich war es wieder schwer, ein passendes Gesprächsthema zu finden. Also fing sie damit an, sich Stück für Stück ihre Schokotorte einzuverleiben.
Etwa zwanzig Minuten später stand Terra in einer viel zu engen Umkleidekabine für ihre ganzen Kleider und schloss gerade den Reißverschluss vom fünfen. Oder sechsten, da war sie sich selbst nicht so sicher.
Es war aus smaragdgrünen Stoff und trägerlos, hatte einen Schlitz auf beiden Seiten bis zu den Knien und etwas lockerer geschnitten, als die Vorgänger. Gerade das war ein Minuspunkt. Aber sie hatte ja einen Juror mitgebracht, der ihr genau sagen würde, was er für gut befand.
Sie hob das Kleid soweit an, damit sie nicht drauftrat und stolzierte barfuß aus der Kabine. Unter Rays kritischen Blick drehte sie sich einmal um 360° und lächelte. "Was sagst du? Mein Favorit ist es glaub' ich nicht."
Das Champagnerfarbene davor hatte ihr besser gefallen, allerdings hatte Rays Blick eine andere Sprache gesprochen.
Es war wirklich nicht leicht, DAS Kleid zu finden. Aber bei ihrem lausigen Gehalt konnte sie sich nun mal nicht so viele leisten, dass sie für jeden Anlass eines hatte. Bei ihrem Glück und der Sammlung, die sie noch in ihrer Kabine zu finden war, konnte man mit einem längeren Vergnügen rechnen. Sie betete inständig, dass es ihm nicht zu langweilig werden würde.
"Mach dir da keine Sorgen, ich kenne das nur zu gut. Meine Eltern sind da nicht anders." Als sie ihre Mutter das letzte Mal gesehen hatte, wäre Terra beinahe erdrückt worden. Eine Vorstellung, die alles andere als angenehm oder schön war.
Plötzlich war es wieder schwer, ein passendes Gesprächsthema zu finden. Also fing sie damit an, sich Stück für Stück ihre Schokotorte einzuverleiben.
Etwa zwanzig Minuten später stand Terra in einer viel zu engen Umkleidekabine für ihre ganzen Kleider und schloss gerade den Reißverschluss vom fünfen. Oder sechsten, da war sie sich selbst nicht so sicher.
Es war aus smaragdgrünen Stoff und trägerlos, hatte einen Schlitz auf beiden Seiten bis zu den Knien und etwas lockerer geschnitten, als die Vorgänger. Gerade das war ein Minuspunkt. Aber sie hatte ja einen Juror mitgebracht, der ihr genau sagen würde, was er für gut befand.
Sie hob das Kleid soweit an, damit sie nicht drauftrat und stolzierte barfuß aus der Kabine. Unter Rays kritischen Blick drehte sie sich einmal um 360° und lächelte. "Was sagst du? Mein Favorit ist es glaub' ich nicht."
Das Champagnerfarbene davor hatte ihr besser gefallen, allerdings hatte Rays Blick eine andere Sprache gesprochen.
Es war wirklich nicht leicht, DAS Kleid zu finden. Aber bei ihrem lausigen Gehalt konnte sie sich nun mal nicht so viele leisten, dass sie für jeden Anlass eines hatte. Bei ihrem Glück und der Sammlung, die sie noch in ihrer Kabine zu finden war, konnte man mit einem längeren Vergnügen rechnen. Sie betete inständig, dass es ihm nicht zu langweilig werden würde.
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Ray Howard River, Einkaufszentrum, New York, 18. März, 14:36 Uhr
Ray saß zurückgelehnt auf einem der Stühle, die vor den Umkleidekabinen standen. Ehrlich gesagt sah Terra in jedem Kleid zum anbeißen gut aus - aber das perfekte war noch nicht dabei gewesen.
Jedes Mal, wenn sie erneut herauskam, fragte er sich, wie viele sie eigentlich mit in die Kabine geschleppt hatte. Ray bewertete jedes Kleid, einsilbige Antworten wie so manch andere Männer, die neben ihm saßen und die selbe Prozedur über sich ergehen ließen, kamen nicht von ihm. Als Terra nach dem gefühlten zwanzigsten (oder waren es wirklich so viele gewesen? Ray hatte nicht mitgezählt) Kleid wieder aus der Umkleide kam, konnte er gerade noch verhindern, dass ihm der Mund aufklappte und er sie anstarrte.
"Wie findest du das? Mir gefällt es", meinte Terra und begutachtete sich kritisch im Spiegel. Sie trug ein langes, fast bis auf den Boden reichendes, weißes Kleid ohne Träger, das einen dunkelrötlichen Schimmer hatte. Es betonte ihre schlanke Figur extrem gut und passte zu ihren langen blonden Haaren.
"Ich glaube, unsere Suche hat ein Ende", sagte er mit einem eindeutigen Blick, "es steht dir perfekt."
Die beiden lächelten sich an und Terra verschwand daraufhin wieder in der Umkleide.
Keine Viertelstunde später kamen sie aus dem Geschäft, bepackt mit einer Tüte, in der das Kleid war. Was Terra nicht wusste - Ray hatte ein kleines Kästchen, in dem eine Kette war, hineingeschmuggelt, als sie nicht aufgepasst hatte. Sie würde es erst finden, wenn sie das Kleid zu Hause auspackte. Zur Sicherheit hatte er noch einen kleinen Zettel hineingetan, damit sie wusste, dass es nicht von irgendeinem wildfremden Menschen war.
Im Anschluss bestand Ray darauf, ihr noch passende Schuhe zu kaufen. Er selbst brauchte nichts, da sein ganzer Schrank - der nicht gerade klein war - voller verschiedener Anzüge für jeden Anlass war. Krawatten hatte er auch genug.(Krawattenfanatiker xD)
Jedes Mal, wenn sie erneut herauskam, fragte er sich, wie viele sie eigentlich mit in die Kabine geschleppt hatte. Ray bewertete jedes Kleid, einsilbige Antworten wie so manch andere Männer, die neben ihm saßen und die selbe Prozedur über sich ergehen ließen, kamen nicht von ihm. Als Terra nach dem gefühlten zwanzigsten (oder waren es wirklich so viele gewesen? Ray hatte nicht mitgezählt) Kleid wieder aus der Umkleide kam, konnte er gerade noch verhindern, dass ihm der Mund aufklappte und er sie anstarrte.
"Wie findest du das? Mir gefällt es", meinte Terra und begutachtete sich kritisch im Spiegel. Sie trug ein langes, fast bis auf den Boden reichendes, weißes Kleid ohne Träger, das einen dunkelrötlichen Schimmer hatte. Es betonte ihre schlanke Figur extrem gut und passte zu ihren langen blonden Haaren.
"Ich glaube, unsere Suche hat ein Ende", sagte er mit einem eindeutigen Blick, "es steht dir perfekt."
Die beiden lächelten sich an und Terra verschwand daraufhin wieder in der Umkleide.
Keine Viertelstunde später kamen sie aus dem Geschäft, bepackt mit einer Tüte, in der das Kleid war. Was Terra nicht wusste - Ray hatte ein kleines Kästchen, in dem eine Kette war, hineingeschmuggelt, als sie nicht aufgepasst hatte. Sie würde es erst finden, wenn sie das Kleid zu Hause auspackte. Zur Sicherheit hatte er noch einen kleinen Zettel hineingetan, damit sie wusste, dass es nicht von irgendeinem wildfremden Menschen war.
Im Anschluss bestand Ray darauf, ihr noch passende Schuhe zu kaufen. Er selbst brauchte nichts, da sein ganzer Schrank - der nicht gerade klein war - voller verschiedener Anzüge für jeden Anlass war. Krawatten hatte er auch genug.
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Terra Lynn J. Crawford, Mall, New York, 17. März, 14:39 Uhr
Es half nichts, das Kleid war es. Auf jeden Fall. Terra hatte es schon in der Umkleide bemerkt, als sie es hineingeschlüpft war. Samtweicher Stoff, guter Schnitt und eine umwerfende Wirkung. Den dunkelroten Glanz im Licht hatte sie zu dem Zeitpunkt gar nicht bemerkt.
Als sie so anmutig wie möglich aus der Kabine kam, sprach Rays eindeutiger Blick Bände.
"Wie findest du das? Mir gefällt es", erklärte sie beinahe zu lässig, aber die Antwort fiel genauso klar und eindeutig aus, wie zuvor seine Miene: "Ich glaube, unsere Suche hat ein Ende, es steht dir perfekt."
Nach etwa zehn Minuten drückte Terra der Kassiererin die Kreditkarte in die Hand. Danach war sie pleite, auf jeden Fall. Das Kleid hatte mehr gekostet, als sie eigentlich ausgeben wollte, aber ehe sie sich versah, verfrachtete sie die Karte wieder in ihrem Geldbeutel. Für Rückzieher war es zu spät, aber sie bereute den Einkauf nicht. Im Gegenteil. Wenn sich eine Frau in ein Kleid verliebt, dann sollte man es ihr keinesfalls streitig machen. Ebenso wie den Mann ihrer Träume. Und als hätte Rays Intuition ihm befohlen, jetzt sofort etwas zu sagen, damit sie sich nicht umstimmen lies, war er plötzlich der Meinung, sie bräuchte Schuhe. Das war so natürlich nicht verkehrt, allerdings war sie wirklich gänzlich pleite. Vollkommen, 100%ig und ohne Widerrede. Umso überraschter war sie, als Ray die Schuhe bezahlen wollte und alle Einwände, noch bevor sie sie ganz ausgesprochen hatte, erstickte. Also hakte sie ihren Arm bei ihm ein und die beiden schlenderten durch das Kaufhaus zu einem Schuhladen, wobei sie ihm so unauffällig nahe zu kommen versuchte, wie möglich, um etwas von seinem Parfum einzuatmen.
Als sie so anmutig wie möglich aus der Kabine kam, sprach Rays eindeutiger Blick Bände.
"Wie findest du das? Mir gefällt es", erklärte sie beinahe zu lässig, aber die Antwort fiel genauso klar und eindeutig aus, wie zuvor seine Miene: "Ich glaube, unsere Suche hat ein Ende, es steht dir perfekt."
Nach etwa zehn Minuten drückte Terra der Kassiererin die Kreditkarte in die Hand. Danach war sie pleite, auf jeden Fall. Das Kleid hatte mehr gekostet, als sie eigentlich ausgeben wollte, aber ehe sie sich versah, verfrachtete sie die Karte wieder in ihrem Geldbeutel. Für Rückzieher war es zu spät, aber sie bereute den Einkauf nicht. Im Gegenteil. Wenn sich eine Frau in ein Kleid verliebt, dann sollte man es ihr keinesfalls streitig machen. Ebenso wie den Mann ihrer Träume. Und als hätte Rays Intuition ihm befohlen, jetzt sofort etwas zu sagen, damit sie sich nicht umstimmen lies, war er plötzlich der Meinung, sie bräuchte Schuhe. Das war so natürlich nicht verkehrt, allerdings war sie wirklich gänzlich pleite. Vollkommen, 100%ig und ohne Widerrede. Umso überraschter war sie, als Ray die Schuhe bezahlen wollte und alle Einwände, noch bevor sie sie ganz ausgesprochen hatte, erstickte. Also hakte sie ihren Arm bei ihm ein und die beiden schlenderten durch das Kaufhaus zu einem Schuhladen, wobei sie ihm so unauffällig nahe zu kommen versuchte, wie möglich, um etwas von seinem Parfum einzuatmen.
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Ray Howard River, Einkaufszentrum, New York, 18. März, 14:52 Uhr
Die richtigen Schuhe waren schneller gefunden als das Kleid. Das Schuhgeschäft besaß eine riesige Auswahl an allen möglich und auch unmöglichen Schuhen, aber da sie zu dem Kleid passen mussten, kamen nicht sehr viele in Frage. Am Ende fand sich aber das passende Paar.
Nun kamen sie aus der Mall heraus. Es regnete nicht mehr so stark wie vor einer Stunde, es sah aber nicht so aus, als wenn es bald ganz aufhören würde. Eher würde es wieder schlimmer werden.
So liefen sie nun, um nicht allzu nass zu werden, zu einem der vielen Taxis, die an den Stellplätzen auf eventuelle Fahrgäste warteten.
Auf dem Weg zu Terras Wohnung erklärte Ray: "Ich kann leider nicht bei dir bleiben, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen."
Terra sah in enttäuscht an. "Oh." Auch River ging es nicht anders. Er wäre sehr gerne bei ihr geblieben, jedoch riefen wichtige Papiere nach ihm, die ausgefüllt und auch heute noch verschickt werden wollten.
Bei Terras Wohnung angekommen, sagte Ray zu dem Taxifahrer, dass er kurz warten solle. Ray begleitete die Blonde bis zur Tür.
"Es war sehr schön, danke, dass du mich begleitet hast", meinte Terra mit einem verführerischen Lächeln.
"Das würde ich doch immer wieder tun."
Rays Herz schlug ihm bis zum Hals. Sie standen sehr nahe beieinander; Ray atmete Terras Parfum ein.
Er legte ihr eine Hand in den Nacken und zog sie noch näher zu sich. Die beiden sahen sich tief in die Augen.
"Ich bin noch nie in meinem Leben einem solchen Menschen wie dir begegnet, Terra", hauchte er ihr entgegen.
Dann küsste er sie.
Es war ein sehr kurzer Kuss, fast nur eine flüchtige Berührung, aber es war ein sehr intensiver Moment. Ray kam es so vor, als wenn sein Herz kurz aussetzte, hinterher aber mit doppelter Geschwindigkeit weiterpochte. Konnte ein Herz vor Freude zerspringen? Ihm war das in diesem Augenblick herzlich egal. Sollte er jetzt zu ihr sagen, dass er sie liebte? Nein, das würde zu suspekt klingen. Immerhin hatten sie sich gestern das erste Mal getroffen, egal wie oft sie zuvor miteinander telefoniert hatten. Auf der anderen Seite hatte er das Gefühl, niemals eine andere Frau wie sie kennen zu lernen. Schon jetzt wusste er, dass sie sein ganzes Leben sein würde.
Ray beugte sich weiter zu ihr vor und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich liebe dich."
Nun kamen sie aus der Mall heraus. Es regnete nicht mehr so stark wie vor einer Stunde, es sah aber nicht so aus, als wenn es bald ganz aufhören würde. Eher würde es wieder schlimmer werden.
So liefen sie nun, um nicht allzu nass zu werden, zu einem der vielen Taxis, die an den Stellplätzen auf eventuelle Fahrgäste warteten.
Auf dem Weg zu Terras Wohnung erklärte Ray: "Ich kann leider nicht bei dir bleiben, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen."
Terra sah in enttäuscht an. "Oh." Auch River ging es nicht anders. Er wäre sehr gerne bei ihr geblieben, jedoch riefen wichtige Papiere nach ihm, die ausgefüllt und auch heute noch verschickt werden wollten.
Bei Terras Wohnung angekommen, sagte Ray zu dem Taxifahrer, dass er kurz warten solle. Ray begleitete die Blonde bis zur Tür.
"Es war sehr schön, danke, dass du mich begleitet hast", meinte Terra mit einem verführerischen Lächeln.
"Das würde ich doch immer wieder tun."
Rays Herz schlug ihm bis zum Hals. Sie standen sehr nahe beieinander; Ray atmete Terras Parfum ein.
Er legte ihr eine Hand in den Nacken und zog sie noch näher zu sich. Die beiden sahen sich tief in die Augen.
"Ich bin noch nie in meinem Leben einem solchen Menschen wie dir begegnet, Terra", hauchte er ihr entgegen.
Dann küsste er sie.
Es war ein sehr kurzer Kuss, fast nur eine flüchtige Berührung, aber es war ein sehr intensiver Moment. Ray kam es so vor, als wenn sein Herz kurz aussetzte, hinterher aber mit doppelter Geschwindigkeit weiterpochte. Konnte ein Herz vor Freude zerspringen? Ihm war das in diesem Augenblick herzlich egal. Sollte er jetzt zu ihr sagen, dass er sie liebte? Nein, das würde zu suspekt klingen. Immerhin hatten sie sich gestern das erste Mal getroffen, egal wie oft sie zuvor miteinander telefoniert hatten. Auf der anderen Seite hatte er das Gefühl, niemals eine andere Frau wie sie kennen zu lernen. Schon jetzt wusste er, dass sie sein ganzes Leben sein würde.
Ray beugte sich weiter zu ihr vor und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich liebe dich."
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Terra Lynn J. Crawford, vor der Wohnung, New York, 18. März, 14:55 Uhr
Sie hatte nie darüber nachgedacht, was sie sagen sollte, würde ihr jemand seine Liebe gestehen. Sie hatte auch nie darüber nachgedacht, dass es tatsächlich jemanden geben konnte, der sie liebte.
Aber plötzlich nichts mehr von Belang. Es gab nichts mehr, worüber sie sich den Kopf zerbrechen konnte.
Nur noch einen Menschen.
Und die wenigen Sekunden, die er ihr mit seinem Kuss schenkte, die nur ihr gehörten, ließen das flüchtige Gefühl verschwinden und ersetzten es durch etwas Riesengroßes.
Es war Dichtern überlassen, es zu beschreiben. So etwas Wundervolles in Worte zu fassen war ihr nicht bestimmt. Läge es anders, würde sie dennoch kein passendes finden.
Als er ihr sagte, er liebe sie, begann Terra zu zittern. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr genauso ging.
Dass sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. Dass es verrückt klang, aber es die reine Wahrheit war. Aber ihre Stimme versagte. Etwas derart Großes konnte sie nicht in Worte fassen.
Also berührte sie mit beiden Händen sanft seine Wangen, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab küsste ihn mit einer Leidenschaft, deren Intensität größere Ausmaße annahm, als geplant. Ihre Hände wanderten nach hinten und sie umschlang seinen Hals, um ihn noch näher an sich zu spüren. Als er seine Lippen für sie öffnete und den Kuss erwiderte, wuchs ihr Verlangen weiter und sie musste sich beherrschen, den Kuss nicht in etwas anderes ausarten zu lassen.
Es war als würden Stunden vergehen, bevor sie wieder voneinander abließen. Terra seufzte unwillkürlich Rays Namen und drückte sich an seine Brust, als ihr klar wurde, dass er nun gehen würde. Für einen kurzen Moment, als er sie einfach nur im Arm hielt, kämpfte sie mit den Tränen. Sie hatte es vorausgesehen, ihre Gefühle würden überhand nehmen und sie würde nicht mehr klar denken können. Es kostete sie unendlich viel Überwindung, einen Schritt zurück zu treten und ihm in die Augen zu sehen. "Ich liebe dich auch.", sagte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Es grenzte an eine Lüge. Sie empfand so viel mehr als nur Liebe. Das Wort kam ihr so unendlich klein vor, verglichen mit dem, was er war. Und was sie zusammen sein könnten, wenn sie es beide wollen würden.
Aber plötzlich nichts mehr von Belang. Es gab nichts mehr, worüber sie sich den Kopf zerbrechen konnte.
Nur noch einen Menschen.
Und die wenigen Sekunden, die er ihr mit seinem Kuss schenkte, die nur ihr gehörten, ließen das flüchtige Gefühl verschwinden und ersetzten es durch etwas Riesengroßes.
Es war Dichtern überlassen, es zu beschreiben. So etwas Wundervolles in Worte zu fassen war ihr nicht bestimmt. Läge es anders, würde sie dennoch kein passendes finden.
Als er ihr sagte, er liebe sie, begann Terra zu zittern. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr genauso ging.
Dass sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. Dass es verrückt klang, aber es die reine Wahrheit war. Aber ihre Stimme versagte. Etwas derart Großes konnte sie nicht in Worte fassen.
Also berührte sie mit beiden Händen sanft seine Wangen, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab küsste ihn mit einer Leidenschaft, deren Intensität größere Ausmaße annahm, als geplant. Ihre Hände wanderten nach hinten und sie umschlang seinen Hals, um ihn noch näher an sich zu spüren. Als er seine Lippen für sie öffnete und den Kuss erwiderte, wuchs ihr Verlangen weiter und sie musste sich beherrschen, den Kuss nicht in etwas anderes ausarten zu lassen.
Es war als würden Stunden vergehen, bevor sie wieder voneinander abließen. Terra seufzte unwillkürlich Rays Namen und drückte sich an seine Brust, als ihr klar wurde, dass er nun gehen würde. Für einen kurzen Moment, als er sie einfach nur im Arm hielt, kämpfte sie mit den Tränen. Sie hatte es vorausgesehen, ihre Gefühle würden überhand nehmen und sie würde nicht mehr klar denken können. Es kostete sie unendlich viel Überwindung, einen Schritt zurück zu treten und ihm in die Augen zu sehen. "Ich liebe dich auch.", sagte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Es grenzte an eine Lüge. Sie empfand so viel mehr als nur Liebe. Das Wort kam ihr so unendlich klein vor, verglichen mit dem, was er war. Und was sie zusammen sein könnten, wenn sie es beide wollen würden.
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Ray Howard River, vor Terras Wohnung, New York, 18. März, 15:00 Uhr
Der zweite Kuss war viel, viel intensiver. Er dauerte eine Ewigkeit, der sich gleichzeitig wie ein einziger Augenblick anfühlte. Terra seuftzte Rays Namen, als sie sich wieder voneinander lösten. Er hielt sie in seinen Armen und hätte sie nie wieder gehen lassen, aber er war derjenige, der nicht bleiben konnte.
Terra schien es genauso zu gehen, als sie sich mit Gewalt von ihm lösen musste.
"Ich liebe dich auch", flüsterte sie ihm mit einem Lächeln zu, und der Ton in ihrer Stimme sagte Ray, dass hinter diesen vier Wörtern sehr viel mehr steckte. Er spürte einen Stich in seinem Herzen, als sie ihre Tür hinter sich schloss, nicht ohne ihm noch einen langen, sehnsuchtsvollen Blick und den Satz "bis morgen" zuzuwerfen.
"Bis morgen", flüsterte Ray, aber sie konnte ihn nicht mehr hören. Einige Sekunden lang stand er noch da und starrte die Tür an, als wenn diese sich gleich in Terra verwandeln würde, bis ihm wieder einfiel, dass das Taxi ja noch auf ihn wartete.
Schwer nur konnte er seine Gedanken in Richtung Arbeit lenken, als er nach Hause fuhr.
Spätnachts war er mit allem fertig. Mit seinen Papieren - aber nicht mit seinen Vorbereitungen. Der morgige Tag würde nicht einfach werden. Er brauchte vor allem zwei Dinge - ausreichend Zeit und viel Glück. Das Paket, das er gestern bekommen hatte, lag nun geöffnet auf seinem Schreibtisch.
Ray war nicht zu Hause, und das Paket war leer.
Terra schien es genauso zu gehen, als sie sich mit Gewalt von ihm lösen musste.
"Ich liebe dich auch", flüsterte sie ihm mit einem Lächeln zu, und der Ton in ihrer Stimme sagte Ray, dass hinter diesen vier Wörtern sehr viel mehr steckte. Er spürte einen Stich in seinem Herzen, als sie ihre Tür hinter sich schloss, nicht ohne ihm noch einen langen, sehnsuchtsvollen Blick und den Satz "bis morgen" zuzuwerfen.
"Bis morgen", flüsterte Ray, aber sie konnte ihn nicht mehr hören. Einige Sekunden lang stand er noch da und starrte die Tür an, als wenn diese sich gleich in Terra verwandeln würde, bis ihm wieder einfiel, dass das Taxi ja noch auf ihn wartete.
Schwer nur konnte er seine Gedanken in Richtung Arbeit lenken, als er nach Hause fuhr.
Spätnachts war er mit allem fertig. Mit seinen Papieren - aber nicht mit seinen Vorbereitungen. Der morgige Tag würde nicht einfach werden. Er brauchte vor allem zwei Dinge - ausreichend Zeit und viel Glück. Das Paket, das er gestern bekommen hatte, lag nun geöffnet auf seinem Schreibtisch.
Ray war nicht zu Hause, und das Paket war leer.
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Terra Lynn J. Crawford, vor der Wohnung, New York, 19. März, 19:33 Uhr
Es war kurz nach halb acht, als Terra den Verschluss ihres Kleides schloss und ihr Taxifahrer durch ein Hupen ankündigte, dass er nun da war.
Jeder andere Fahrgast hätte sich beschwert, Terra brauchte diesen Hinweis. Und trotzdem beeilte sie sich immer noch nicht.
Ihr Blick klebte an der Perlenkette, die sie gestern beim Auspacken bemerkt hatte. Den Zettel, der sich in der Schachtel befunden hatte, las sie nun wohl zum hundertsten Mal durch.
"Ein kleines Präsent für eine großartige Frau. --Ray"
Sie überlegte, was sie denn heute Abend zu ihm sagen sollte. "Hi Schatz"? Wohl eher nicht. Andere Verniedlichungen fielen genauso aus.
Sie lies es also bleiben und legte die Ohrringe an, die zur Kette passten.
Der Taxifahrer hupte noch einmal. Man konnte es auch übertreiben.
Dieser Gedanke festigte sich, als sie ihre Wohnungstür abschloss und mit ihren neuen Schuhen die Treppe hinunterschlich. Denn hier bewies der Taxifahrer seine unerschöpfliche Geduld und legte mit einem Hupkonzert der Superlative los.
Als sie an die Scheibe der Beifahrertür klopfte, entwich dem jungen Mann jedoch die Gesichtsfarbe und er hörte mit seinem Lärm auf. "Anstatt zu hupen sollten sie mich vielleicht mal ins Auto lassen.", erklärte sie mit einem Lächeln, das eine eindeutige Aussage vermittelte: Noch ein Fehler von deiner Seite aus und du hast Probleme, mein Freund, große Probleme.
Also stieg der große, gebräunte Fahrer - der ohne jeden Zweifel dem Macho-Schlag angehörte - hastig aus und öffnete ihr die hintere Tür, die er zuvor versehentlich verriegelt hatte. Er sah so aus, als hätte er Todesangst, als er sich leise entschuldigte und sich auf den schnellsten Weg wieder hinter das Lenkrad begab nur um daraufhin den Motor abzuwürgen.
Terra, die mit ihrem Kleid fiel zu elegant für diese Rostlaube wirkte, würdigte ihn nicht eines weiteren Blickes.
Jede andere Frau hätte ihn Zweifelsohne attraktiv gefunden und ihn noch im Taxi vernascht, sie hingegen hatte keinerlei Interesse an anderen Männern mehr. Nicht, seit sie Ray getroffen hatte.
Dann setzte sich das Taxi endlich in Bewegung, wenn auch mit viel Grüttel, da der Taxifahrer augenscheinlich verlernt hatte, richtig anzufahren.
Jeder andere Fahrgast hätte sich beschwert, Terra brauchte diesen Hinweis. Und trotzdem beeilte sie sich immer noch nicht.
Ihr Blick klebte an der Perlenkette, die sie gestern beim Auspacken bemerkt hatte. Den Zettel, der sich in der Schachtel befunden hatte, las sie nun wohl zum hundertsten Mal durch.
"Ein kleines Präsent für eine großartige Frau. --Ray"
Sie überlegte, was sie denn heute Abend zu ihm sagen sollte. "Hi Schatz"? Wohl eher nicht. Andere Verniedlichungen fielen genauso aus.
Sie lies es also bleiben und legte die Ohrringe an, die zur Kette passten.
Der Taxifahrer hupte noch einmal. Man konnte es auch übertreiben.
Dieser Gedanke festigte sich, als sie ihre Wohnungstür abschloss und mit ihren neuen Schuhen die Treppe hinunterschlich. Denn hier bewies der Taxifahrer seine unerschöpfliche Geduld und legte mit einem Hupkonzert der Superlative los.
Als sie an die Scheibe der Beifahrertür klopfte, entwich dem jungen Mann jedoch die Gesichtsfarbe und er hörte mit seinem Lärm auf. "Anstatt zu hupen sollten sie mich vielleicht mal ins Auto lassen.", erklärte sie mit einem Lächeln, das eine eindeutige Aussage vermittelte: Noch ein Fehler von deiner Seite aus und du hast Probleme, mein Freund, große Probleme.
Also stieg der große, gebräunte Fahrer - der ohne jeden Zweifel dem Macho-Schlag angehörte - hastig aus und öffnete ihr die hintere Tür, die er zuvor versehentlich verriegelt hatte. Er sah so aus, als hätte er Todesangst, als er sich leise entschuldigte und sich auf den schnellsten Weg wieder hinter das Lenkrad begab nur um daraufhin den Motor abzuwürgen.
Terra, die mit ihrem Kleid fiel zu elegant für diese Rostlaube wirkte, würdigte ihn nicht eines weiteren Blickes.
Jede andere Frau hätte ihn Zweifelsohne attraktiv gefunden und ihn noch im Taxi vernascht, sie hingegen hatte keinerlei Interesse an anderen Männern mehr. Nicht, seit sie Ray getroffen hatte.
Dann setzte sich das Taxi endlich in Bewegung, wenn auch mit viel Grüttel, da der Taxifahrer augenscheinlich verlernt hatte, richtig anzufahren.
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Ray Howard River, Apartment, New York, 19. März, 19:16 Uhr
Ray war der erste, der eintraf. Schließlich war er derjenige, der die Party organisiert hatte. Passend zum Anlass hatte er sich entsprechend in Schale geworfen. Er trug eine schwarze Anzugshose, ein weißes Hemd, darüber ein schwarzes, rötlich glänzendes Gilet und eine weiß-cremefarben gestreifte Krawatte.
Es war zwar doch ein wenig zu früh - die Party begann erst um 20 Uhr - aber so konnte er sich vergewissern, dass alles hergerichtet war. Es würde ein kaltes Buffet geben, die Tische und Stühle wurden an den Wänden des Saales platziert, sodass man in der Mitte genug Platz zum Tanzen hatte.
"Ray! Wie schön, Sie zu sehen!" Der Minister hatte offenbar schon auf ihn gewartet und ließ Ray herein. Als erstes war natürlich die riesige Garderobe zu sehen, wo Ray der Meinung war, dass sie locker für alle Gäste reichte. Es waren etwa 250 Gäste eingeladen, wovon vielleicht nur eine Handvoll nicht kommen würde. Wer würde sich schon entgehen lassen, mit Linslet Weaver ihren Geburtstag zu feiern?
Eine riesige, zweiflüglige Tür führte nach links in den Tanzsaal. Alles war sehr altmodisch eingerichtet, mit holzvertäfelten Wänden, Kronleuchtern an der Decke und an drei Wänden waren Kamine angebracht, in denen je ein Feuer brannte und so den Saal erwärmte. Für Musik sorgte ein Orchester, das schon Aufstellung bezogen hatte nun sich nun einspielte. Die Speisen wurden nach und nach von den Hauseigenen Köchen gebracht und hergerichtet. Die Tische waren fertig gedeckt und überall brannten Kerzen.
Ray nickte zufrieden. Das war genau nach Linslets Geschmack.
"Wunderbar, Richard. Besser hätte man es nicht machen können."
"Vielen Dank für das Kompliment. Ich habe mir extra jemanden kommen lassen, der mir bei allem behilflich war. Oh, ich habe übrigens die Gästeliste überflogen - stimmt es, dass ihre Großeltern auch kommen?"
Ray lächelte, was aber ein bisschen missglückte. "Ja, sie haben sich sozusagen selbst eingeladen. Meine Großmutter ist ein riesiger Fan von Linslet, also konnte sie es sich nicht entgehen lassen, wenn schon ihr Enkel die Party organisiert."
Die beiden plauderten noch ein wenig, bis einer der Bodyguards - die sie an der Tür postiert hatten - hereinkam und verlauten ließ, dass die ersten Gäste eintrafen. Ray ging sofort hinaus, weil er die Gäste begrüßen sollte.
"Willkommen!" "Schön, dass sie doch die Zeit gefunden haben." "Wir haben uns so lange nicht gesehen!"
So und ähnlich ging es einige Zeit lang. Ray kannte alle Gäste persönlich oder hatte zumindest einmal mit ihnen gesprochen, aber er fand immer wieder die passenden Worte. Mittlerweile stand er auch gar nicht mehr vor der Tür, sondern war weiter zur Straße gewandert, um einigen Leuten beim aussteigen zu helfen. So war es auch, als Linslet ankam.
"Ray! Wie schön, dass ich dich auch mal wieder sehe. Du bist immer so beschäftigt, dass man überhaupt nie etwas mit dir unternehmen kann!" Linslet fiel Ray um den Hals, was er brav über sich ergehen ließ. Ihm wäre es lieber, Terra würde ihn so umarmen.
"Tja, so ist es eben, wenn man mit der Börse zu tun hat", meinte er mit einem Lächeln, als sie von ihm abgelassen hatte.
"Du begrüßt die Gäste, oder? Dann gehe ich schon mal hinein und sehe, wen du alles eingeladen hast." Und schon war sie verschwunden. Linslet war ein Mensch, der gerne Kontakte knüpfte und diese auch gerne pflegte. Ray fragte sich, ob sie nicht mittlerweile schon halb Amerika auf ihrer Freundesliste stehen hatte.
In diesem Moment kam ein altes, schrottreif aussehendes Taxi angeruckelt. Ray fragte sich, ob das einer der Gäste sein konnte, bis er durch das Fenster plötzlich Terra sah. Der Taxifahrer hatte ein Stück weit von ihm geparkt, sodass Ray erst hingehen musste, was bei dem Gedränge auf dem Bürgersteig nicht sehr leicht war. Der Fahrer war ausgestiegen - er war irgendwie blass im Gesicht, war ihm schlecht? - und öffnete für Terra die Tür.
Mittlerweile war auch Ray neben dem Taxi (das man nicht mehr Taxi nennen konnte) angekommen. Seine Geliebte stieg elegant aus dem Auto aus und drehte sich zu ihm. Sie trug ihr Kleid, das sie gestern gekauft hatten, die neuen Schuhe und auch die Kette, die Ray ihr in die Tüte geschmuggelt hatte. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einer eleganten Hochsteckfrisur hochgesteckt.
Ray nahm ihre Hand, küsste diese und sagte mit einem sanften Lächeln: "Du siehst umwerfend aus."
Als sie sein Lächeln erwiederte, klopfte sein Herz ein klein wenig schneller. Terra erwiderte: "Du aber auch."
"Hier draußen ist es kalt, gehen wir besser hinein." Terra hakte sich bei ihm unter und beide gingen in die riesige Villa. Das begrüßen der restlichen Gäste überließ er Richard Silvester.
Der Saal war gut gefüllt. Einige der Gäste hatten sich schon hingesetzt, aber die meisten standen mitten auf der Tanzfläche und plauderten aufgeregt miteinander, ein Glas Sekt in der Hand.
Ray nahm Terra an der Hand und meinte: "Ich stelle dir jetzt Linslet vor." Er hatte sie auch schon gesehen, aber leider kam ihm etwas dazwischen. Dieses etwas - besser gesagt, die Person - gab ein lautes "Raaaay!! Komm zu Oma!!", von sich. Kaum hatte er sich versehen, war er schon zwischen zwei Armen gefangen, die ihn umbarmherzig in ein riesiges Dekolteé drückten.
"Großmutter!", sagte er atemlos, als diese ihn wieder losgelassen und er seine Krawatte wieder zurechtgerückt hatte, "dich habe ich gar nicht kommen sehen!"
"Wir müssen uns wohl an dir vorbeigeschlichen haben", meinte eine tiefe Stimme. Sein Großvater stand jetzt auch neben ihnen. Er war natürlich der perfekte Gentleman - schwarzer Smoking, Fliege und natürlich durfte die rote Rose an seinem Sakko nicht fehlen. Seine Großmutter hatte ein altmodisches, moosgrünes Kleid mit einem eleganten schwarzem Muster an. Das dazupassende Täschchen hatte sie in der Hand, in dem sie offenbar ein Taschentuch suchte, weil sie wieder zu Tränen gerührt war.
"Du sieht so hinreißend aus!", sagte sie wie zur Bestätigung. Sein Großvater klopfte ihm nur anerkennend auf die Schulter. "Oh, und wer ist denn diese hübsche junge Lady an deiner Seite?", fragte er nun. Ray stellte sie einander vor. "Terra, das sind meine Großeltern, Howard und Samantha River. Großmutter, Großvater, das ist Terra Crawford." Er hatte kaum ausgeredet, da quietschte seine Großmutter gleich drauflos. "Terra! Howard, das ist sie! Meine Güte, ich habe sie gar nicht erkannt!"
Rays Großeltern schüttelten Terra die Hand. "Wir haben von Ihnen bisher nur Fotos gesehen, und da waren sie auch noch ein Kind. Unser Sohn hat wirklich eine schöne junge Lady ausgesucht, die einmal mit unserem Ray zusammen sein soll."
"Es ist schön, Sie kennen zu lernen", sagte Terra. Sie wandte sich mit einem Lächeln zu Ray. "Du hast wirklich charmante Großeltern. Ich vermute, dass dein zweiter Vorname auch von ihm kommt?", meinte sie. Ray war so ziemlich klar gewesen, dass diese Bemerkung kommen musste.
Na dann konnte man die Party ja beginnen lassen!
Es war zwar doch ein wenig zu früh - die Party begann erst um 20 Uhr - aber so konnte er sich vergewissern, dass alles hergerichtet war. Es würde ein kaltes Buffet geben, die Tische und Stühle wurden an den Wänden des Saales platziert, sodass man in der Mitte genug Platz zum Tanzen hatte.
"Ray! Wie schön, Sie zu sehen!" Der Minister hatte offenbar schon auf ihn gewartet und ließ Ray herein. Als erstes war natürlich die riesige Garderobe zu sehen, wo Ray der Meinung war, dass sie locker für alle Gäste reichte. Es waren etwa 250 Gäste eingeladen, wovon vielleicht nur eine Handvoll nicht kommen würde. Wer würde sich schon entgehen lassen, mit Linslet Weaver ihren Geburtstag zu feiern?
Eine riesige, zweiflüglige Tür führte nach links in den Tanzsaal. Alles war sehr altmodisch eingerichtet, mit holzvertäfelten Wänden, Kronleuchtern an der Decke und an drei Wänden waren Kamine angebracht, in denen je ein Feuer brannte und so den Saal erwärmte. Für Musik sorgte ein Orchester, das schon Aufstellung bezogen hatte nun sich nun einspielte. Die Speisen wurden nach und nach von den Hauseigenen Köchen gebracht und hergerichtet. Die Tische waren fertig gedeckt und überall brannten Kerzen.
Ray nickte zufrieden. Das war genau nach Linslets Geschmack.
"Wunderbar, Richard. Besser hätte man es nicht machen können."
"Vielen Dank für das Kompliment. Ich habe mir extra jemanden kommen lassen, der mir bei allem behilflich war. Oh, ich habe übrigens die Gästeliste überflogen - stimmt es, dass ihre Großeltern auch kommen?"
Ray lächelte, was aber ein bisschen missglückte. "Ja, sie haben sich sozusagen selbst eingeladen. Meine Großmutter ist ein riesiger Fan von Linslet, also konnte sie es sich nicht entgehen lassen, wenn schon ihr Enkel die Party organisiert."
Die beiden plauderten noch ein wenig, bis einer der Bodyguards - die sie an der Tür postiert hatten - hereinkam und verlauten ließ, dass die ersten Gäste eintrafen. Ray ging sofort hinaus, weil er die Gäste begrüßen sollte.
"Willkommen!" "Schön, dass sie doch die Zeit gefunden haben." "Wir haben uns so lange nicht gesehen!"
So und ähnlich ging es einige Zeit lang. Ray kannte alle Gäste persönlich oder hatte zumindest einmal mit ihnen gesprochen, aber er fand immer wieder die passenden Worte. Mittlerweile stand er auch gar nicht mehr vor der Tür, sondern war weiter zur Straße gewandert, um einigen Leuten beim aussteigen zu helfen. So war es auch, als Linslet ankam.
"Ray! Wie schön, dass ich dich auch mal wieder sehe. Du bist immer so beschäftigt, dass man überhaupt nie etwas mit dir unternehmen kann!" Linslet fiel Ray um den Hals, was er brav über sich ergehen ließ. Ihm wäre es lieber, Terra würde ihn so umarmen.
"Tja, so ist es eben, wenn man mit der Börse zu tun hat", meinte er mit einem Lächeln, als sie von ihm abgelassen hatte.
"Du begrüßt die Gäste, oder? Dann gehe ich schon mal hinein und sehe, wen du alles eingeladen hast." Und schon war sie verschwunden. Linslet war ein Mensch, der gerne Kontakte knüpfte und diese auch gerne pflegte. Ray fragte sich, ob sie nicht mittlerweile schon halb Amerika auf ihrer Freundesliste stehen hatte.
In diesem Moment kam ein altes, schrottreif aussehendes Taxi angeruckelt. Ray fragte sich, ob das einer der Gäste sein konnte, bis er durch das Fenster plötzlich Terra sah. Der Taxifahrer hatte ein Stück weit von ihm geparkt, sodass Ray erst hingehen musste, was bei dem Gedränge auf dem Bürgersteig nicht sehr leicht war. Der Fahrer war ausgestiegen - er war irgendwie blass im Gesicht, war ihm schlecht? - und öffnete für Terra die Tür.
Mittlerweile war auch Ray neben dem Taxi (das man nicht mehr Taxi nennen konnte) angekommen. Seine Geliebte stieg elegant aus dem Auto aus und drehte sich zu ihm. Sie trug ihr Kleid, das sie gestern gekauft hatten, die neuen Schuhe und auch die Kette, die Ray ihr in die Tüte geschmuggelt hatte. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einer eleganten Hochsteckfrisur hochgesteckt.
Ray nahm ihre Hand, küsste diese und sagte mit einem sanften Lächeln: "Du siehst umwerfend aus."
Als sie sein Lächeln erwiederte, klopfte sein Herz ein klein wenig schneller. Terra erwiderte: "Du aber auch."
"Hier draußen ist es kalt, gehen wir besser hinein." Terra hakte sich bei ihm unter und beide gingen in die riesige Villa. Das begrüßen der restlichen Gäste überließ er Richard Silvester.
Der Saal war gut gefüllt. Einige der Gäste hatten sich schon hingesetzt, aber die meisten standen mitten auf der Tanzfläche und plauderten aufgeregt miteinander, ein Glas Sekt in der Hand.
Ray nahm Terra an der Hand und meinte: "Ich stelle dir jetzt Linslet vor." Er hatte sie auch schon gesehen, aber leider kam ihm etwas dazwischen. Dieses etwas - besser gesagt, die Person - gab ein lautes "Raaaay!! Komm zu Oma!!", von sich. Kaum hatte er sich versehen, war er schon zwischen zwei Armen gefangen, die ihn umbarmherzig in ein riesiges Dekolteé drückten.
"Großmutter!", sagte er atemlos, als diese ihn wieder losgelassen und er seine Krawatte wieder zurechtgerückt hatte, "dich habe ich gar nicht kommen sehen!"
"Wir müssen uns wohl an dir vorbeigeschlichen haben", meinte eine tiefe Stimme. Sein Großvater stand jetzt auch neben ihnen. Er war natürlich der perfekte Gentleman - schwarzer Smoking, Fliege und natürlich durfte die rote Rose an seinem Sakko nicht fehlen. Seine Großmutter hatte ein altmodisches, moosgrünes Kleid mit einem eleganten schwarzem Muster an. Das dazupassende Täschchen hatte sie in der Hand, in dem sie offenbar ein Taschentuch suchte, weil sie wieder zu Tränen gerührt war.
"Du sieht so hinreißend aus!", sagte sie wie zur Bestätigung. Sein Großvater klopfte ihm nur anerkennend auf die Schulter. "Oh, und wer ist denn diese hübsche junge Lady an deiner Seite?", fragte er nun. Ray stellte sie einander vor. "Terra, das sind meine Großeltern, Howard und Samantha River. Großmutter, Großvater, das ist Terra Crawford." Er hatte kaum ausgeredet, da quietschte seine Großmutter gleich drauflos. "Terra! Howard, das ist sie! Meine Güte, ich habe sie gar nicht erkannt!"
Rays Großeltern schüttelten Terra die Hand. "Wir haben von Ihnen bisher nur Fotos gesehen, und da waren sie auch noch ein Kind. Unser Sohn hat wirklich eine schöne junge Lady ausgesucht, die einmal mit unserem Ray zusammen sein soll."
"Es ist schön, Sie kennen zu lernen", sagte Terra. Sie wandte sich mit einem Lächeln zu Ray. "Du hast wirklich charmante Großeltern. Ich vermute, dass dein zweiter Vorname auch von ihm kommt?", meinte sie. Ray war so ziemlich klar gewesen, dass diese Bemerkung kommen musste.
Na dann konnte man die Party ja beginnen lassen!
Zuletzt von Lumina am Sa Dez 26, 2009 3:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Terra Lynn J. Crawford, Saal, New York, 19. März, 20:17 Uhr
Als die erste Hürde - Rays Großeltern - überwunden war, führte Ray sie in die Mitte des Tanzsaal. Dort stand Linslet, die sich gerade mit einem Gast unterhielt. Als sie Ray sah, beendete sie ihr Gespräch so höflich, wie auch schnell.
"Du hast wie immer die richtigen Leute eingeladen Ray. Ich bin mal wieder tief beeindruckt.", erklärte Linslet zwinkernd.
Terra kam sich neben dieser Schauspielgröße plötzlich klein und unbedeutend vor. Ganz davon abgesehen, dass sie äußerlich nicht einmal den Hauch einer Chance hatte, mit Linslet mitzuhalten. Von ihrem Charakter, der noch nie Anlass zur Beschwerde gegeben hatte, ganz zu schweigen. Es war, als würde sie von der ganzen Welt geliebt werden. Wirklich von der ganzen Welt? Bevor sie ihren Blick zu Ray schweifen lassen konnte, um sich von der Wahrscheinlichkeit ihrer Befürchtungen ein Bild machen zu können, spürte sie seine Hand an ihrem Rücken. Das war genug Erklärung, um ihre Sorgen restlos zerplatzen zu lassen.
"Oh, wo bleiben denn meine Manieren.", stellte Linslet erschrocken fest, als sie Terra sah. Dann hielt sie ihr die Hand hin. "Ich bin Linslet Weaver." Ihr Lächeln war freundlich und herzlich. Terra kam nicht umhin, es zu erwidern. "Mein Name ist Terra Crawford." Sie schüttelte Linslets zarte Hand kurz. "Meinen herzlichen Glückwunsch."
"Ach, das sagt sich so einfach.", erklärte Linslet lachend. "Würde ich jünger werden, würde ich mich nicht minder darüber freuen."
Ray schaltete sich als der Gentleman, der er ohne Zweifel war, ein: "Aber Linslet. Als ob dreißig so ein furchterregendes Alter wäre."
Die Schauspielerin lachte erneut auf. "Darüber unterhalten wir uns wieder, wenn DU dreißig wirst." Danach verabschiedete sie sich kurz und eilte zur nächsten Person, die sie erspäht hatte.
"Ich würde sagen, wir gehen als nächstes zu-" "Ray! Mensch, was versteckst du dich denn wieder vor der Presse!" Ein Blitz leuchtete auf, als sich Ray und Terra sich zur Stimme drehten, die eben an ihn gerichtet war.
Hinter der Kamera, die das unfreundliche Licht erzeugt hatte, stand ein junger Mann mit dunklen Haaren und grünen Augen. Terra traute ihren Augen nicht.
"Jordan." Ray klang eher weniger erfreut, was wohl mehr am Foto lag, als an dem jungen Mann. "Wie er leibt und lebt.", erklärte Jordan und grinste. "Aber sag mal, mit was für einer Schönheit bis du denn anwesend?" Ray verdrehte die Augen. "Jordan, das ist-" "Moment!", unterbrach er ihn ein zweites Mal. "Ich kenne Sie! Aber woher nur?"
"Wenn ich einen Tipp geben darf, ich war vorgestern Abend-" "Ah richtig! Vor dem Muse, ich erinnere mich. Nochmals, es tut mir furchtbar Leid." Jordan konnte sich augenscheinlich nicht entscheiden, ob er Terra die Hand reichen, oder sich entschuldigend verbeugen sollte. Es wurde eine Mischung aus beide Gesten, die durchaus Potential zur Komik hatte, hätte Ray nicht so finster dreingeschaut. "Wir sind zusammengestoßen.", erklärte Terra ihm und trat ein wenig näher an Ray heran, damit er auf keine falschen Gedanken kam.
"Nein, das stimmt so nicht ganz. Ich habe die Dame umgerannt." "Und sich als Mr. Wow ausgegeben.", bemerkte Terra trocken, bis sie auf Jordans verdutzen Gesichtsausdruck hin kichern musste. Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ja, das habe ich wohl. Aber normaler Weise heiße ich Jordan Summer."
Dann zog er einen Notizblock aus seiner Jackentasche und blätterte darin herum. "Das ist unsere Chance.", flüsterte Ray und drehte sich mit Terra im Arm um, woraufhin die beiden das Weite suchten, während Jordan irgendwas vor sich hin brabbelte.
"Ihr kennt euch also?", fragte Ray, als sie ein wenig Abseits der Tanzfläche und den ganzen Menschenmassen, in einer ruhigen Ecke standen. "Sehr, sehr flüchtig. Wie gesagt, wir sind nur zusammengestoßen." Sie lächelte sanft. "Du brauchst also nicht so böse zu gucken, wenn er etwas zu mir sagt."
Er grinste ertappt. "Erwischt. Aber du brauchst Linslet auch nicht mit solchen Blicken bombardieren." Ray zwinkerte.
Jetzt schaute sie ertappt. "Das hast du gemerkt?" Das hatte sie es ja nicht mal selbst getan. "Nun, ich fürchte sie hat es auch bemerkt."
Terra schluckte schwer. "Ich fürchte, das ist eine meiner zahlreichen Schwächen." Ray legte sanft seine Hände an ihre Wangen, wie sie es am Tag zuvor getan hatte und kam ihr so nahe, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. "Glaub mir, deine Sorgen sind unbegründet. Für mich gibt es nur dich." Er flüsterte nur noch und drängte sie sanft einen Schritt zurück, sodass sie mit dem Rücken an der Wand stand. Das letzte, was sie hörte, war der Refrain von Linger, einem ruhigen Song von the Cranberries, bevor alle Hintergrundgeräusche hinter dem Pochen ihres rasenden Herzens verschwanden, als er sie sanft aber dennoch leidenschaftlich küsste.
Es war ihr, als würde er mit jedem Mal besitzergreifender werden, doch es gefiel ihr aus irgendeinem Grund und sie gab ihm, wonach er so unerbittlich forderte, als sie den Kuss erwiderte und alles um sich herum vergas.
"Du hast wie immer die richtigen Leute eingeladen Ray. Ich bin mal wieder tief beeindruckt.", erklärte Linslet zwinkernd.
Terra kam sich neben dieser Schauspielgröße plötzlich klein und unbedeutend vor. Ganz davon abgesehen, dass sie äußerlich nicht einmal den Hauch einer Chance hatte, mit Linslet mitzuhalten. Von ihrem Charakter, der noch nie Anlass zur Beschwerde gegeben hatte, ganz zu schweigen. Es war, als würde sie von der ganzen Welt geliebt werden. Wirklich von der ganzen Welt? Bevor sie ihren Blick zu Ray schweifen lassen konnte, um sich von der Wahrscheinlichkeit ihrer Befürchtungen ein Bild machen zu können, spürte sie seine Hand an ihrem Rücken. Das war genug Erklärung, um ihre Sorgen restlos zerplatzen zu lassen.
"Oh, wo bleiben denn meine Manieren.", stellte Linslet erschrocken fest, als sie Terra sah. Dann hielt sie ihr die Hand hin. "Ich bin Linslet Weaver." Ihr Lächeln war freundlich und herzlich. Terra kam nicht umhin, es zu erwidern. "Mein Name ist Terra Crawford." Sie schüttelte Linslets zarte Hand kurz. "Meinen herzlichen Glückwunsch."
"Ach, das sagt sich so einfach.", erklärte Linslet lachend. "Würde ich jünger werden, würde ich mich nicht minder darüber freuen."
Ray schaltete sich als der Gentleman, der er ohne Zweifel war, ein: "Aber Linslet. Als ob dreißig so ein furchterregendes Alter wäre."
Die Schauspielerin lachte erneut auf. "Darüber unterhalten wir uns wieder, wenn DU dreißig wirst." Danach verabschiedete sie sich kurz und eilte zur nächsten Person, die sie erspäht hatte.
"Ich würde sagen, wir gehen als nächstes zu-" "Ray! Mensch, was versteckst du dich denn wieder vor der Presse!" Ein Blitz leuchtete auf, als sich Ray und Terra sich zur Stimme drehten, die eben an ihn gerichtet war.
Hinter der Kamera, die das unfreundliche Licht erzeugt hatte, stand ein junger Mann mit dunklen Haaren und grünen Augen. Terra traute ihren Augen nicht.
"Jordan." Ray klang eher weniger erfreut, was wohl mehr am Foto lag, als an dem jungen Mann. "Wie er leibt und lebt.", erklärte Jordan und grinste. "Aber sag mal, mit was für einer Schönheit bis du denn anwesend?" Ray verdrehte die Augen. "Jordan, das ist-" "Moment!", unterbrach er ihn ein zweites Mal. "Ich kenne Sie! Aber woher nur?"
"Wenn ich einen Tipp geben darf, ich war vorgestern Abend-" "Ah richtig! Vor dem Muse, ich erinnere mich. Nochmals, es tut mir furchtbar Leid." Jordan konnte sich augenscheinlich nicht entscheiden, ob er Terra die Hand reichen, oder sich entschuldigend verbeugen sollte. Es wurde eine Mischung aus beide Gesten, die durchaus Potential zur Komik hatte, hätte Ray nicht so finster dreingeschaut. "Wir sind zusammengestoßen.", erklärte Terra ihm und trat ein wenig näher an Ray heran, damit er auf keine falschen Gedanken kam.
"Nein, das stimmt so nicht ganz. Ich habe die Dame umgerannt." "Und sich als Mr. Wow ausgegeben.", bemerkte Terra trocken, bis sie auf Jordans verdutzen Gesichtsausdruck hin kichern musste. Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ja, das habe ich wohl. Aber normaler Weise heiße ich Jordan Summer."
Dann zog er einen Notizblock aus seiner Jackentasche und blätterte darin herum. "Das ist unsere Chance.", flüsterte Ray und drehte sich mit Terra im Arm um, woraufhin die beiden das Weite suchten, während Jordan irgendwas vor sich hin brabbelte.
"Ihr kennt euch also?", fragte Ray, als sie ein wenig Abseits der Tanzfläche und den ganzen Menschenmassen, in einer ruhigen Ecke standen. "Sehr, sehr flüchtig. Wie gesagt, wir sind nur zusammengestoßen." Sie lächelte sanft. "Du brauchst also nicht so böse zu gucken, wenn er etwas zu mir sagt."
Er grinste ertappt. "Erwischt. Aber du brauchst Linslet auch nicht mit solchen Blicken bombardieren." Ray zwinkerte.
Jetzt schaute sie ertappt. "Das hast du gemerkt?" Das hatte sie es ja nicht mal selbst getan. "Nun, ich fürchte sie hat es auch bemerkt."
Terra schluckte schwer. "Ich fürchte, das ist eine meiner zahlreichen Schwächen." Ray legte sanft seine Hände an ihre Wangen, wie sie es am Tag zuvor getan hatte und kam ihr so nahe, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. "Glaub mir, deine Sorgen sind unbegründet. Für mich gibt es nur dich." Er flüsterte nur noch und drängte sie sanft einen Schritt zurück, sodass sie mit dem Rücken an der Wand stand. Das letzte, was sie hörte, war der Refrain von Linger, einem ruhigen Song von the Cranberries, bevor alle Hintergrundgeräusche hinter dem Pochen ihres rasenden Herzens verschwanden, als er sie sanft aber dennoch leidenschaftlich küsste.
Es war ihr, als würde er mit jedem Mal besitzergreifender werden, doch es gefiel ihr aus irgendeinem Grund und sie gab ihm, wonach er so unerbittlich forderte, als sie den Kuss erwiderte und alles um sich herum vergas.
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Ray Howard River, Saal, New York, 19. März, 20:21 Uhr
Das Paar wäre wahrscheinlich den ganzen Abend an der Wand gestanden und hätte sich geküsst, doch ein Gedanke in Rays Hinterkopf sollte dies verhindern. Dieser Gedanke verdrängte alle anderen und breitete sich aus, wie ein Virus, der nicht zu heilen war.
Dies war auch der Grund, warum er sich von Terra löste. Sie sah ihn verwirrt, fast schon erschrocken an, weil sich ein seltsamer Ausdruck in seine Augen geschlichen hatte. Jedoch verschwand dieser so jäh, wie er gekommen war.
"Hast du Lust zu tanzen?", kam es nun sanft von Ray. Terra nickte und zog ihn sogleich auf die Tanzfläche, auf der in diesem Moment sehr viele Leute ihre Runden drehten.
Ray war ein meisterhafter Tänzer, er musste sich nicht wirklich auf seine Beine konzentrieren. Er sah Terra an, doch gleichzeitig hielt er Ausschau nach einer bestimmten Person. Lange musste er nicht suchen, da entdeckte er sie. Richard Silvester hatte sich von der tanzenden Menge ferngehalten und plauderte mit einem groß gewachsenen Mann, der sich bei genauerem Hinsehen als ein sehr berühmter Schauspieler entpuppte.
Nachdem das Lied ausgeklungen war, küsste Ray seine Geliebte. "Du bist wirklich eine großartige Tänzerin."
Jemand tippte ihm auf die Schulter. Es war Howard River, der seinen Enkel angrinste. Seine Großmutter stand neben ihm. "Wie wäre es mit einem Partnertausch? Ich würde Sie nur zu gerne näher kennen lernen", meinte sein Großvater an Terra gewandt. Gleichzeitg wechselte er mit Ray einen Blick.
"Sehr gerne! Zumindest, wenn du willst, Ray?"
"Ich bin einverstanden. Außerdem muss ich meiner Großmutter zeigen, wie gut ich tanzen kann", erklärte er grinsend. "Na na na, sei mal nicht so frech, junger Mann!", schalt die Genannte ihn, zwinkerte jedoch dabei.
So kam es, dass er mit Samantha River tanzte. Diese übernahm im Laufe des Liedes immer mehr die Führung, doch Ray wehrte sich, so gut es ging.
Dann klang auch der letzte Ton aus und man hörte das Gerede, Geplapper und Lachen der Leute im Saal.
"Du hast sehr gut getanzt", meinte Ray spöttisch, grinste jedoch dabei. Sie gab ihm nur einen Klaps auf die Schulter und suchte sich den nächsten Parnter, den sie zur Schnecke machen konnte.
Ray war nun alleine. Er ging Richtung Tische, schnappte sich nebenbei noch ein Glas Sekt von einem Tablett der Kellner, die umherliefen und Getränke und Häppchen anboten. Ray kippte den Sekt mit einem Zug hinunter und stellte das leere Glas irgendwo ab. In seinem Inneren wurde er eiskalt.
Richard Silvester war sein Ziel.
"Richard! Das war doch eine grandiose Idee von mir, die Party hier zu veranstalten?", ließ er verlauten. Der Mann, mit dem der Minister sich unterhalten hatte, war offenbar schon lange wieder auf die Tanzfläche zurückgekehrt.
"Ich verstehe schon gar nicht mehr, warum ich überhaupt Bedenken hatte", erwiderte Silvester.
"Das ist ein wunderbarer Saal, den man auch nutzen sollte. Falls noch einmal eine Party ansteht, werde ich wahrscheinlich wieder auf Sie zukommen müssen, Richard."
"Immer wieder gerne! Ach, wo wir gerade dabei sind - ich habe etwas für Sie!"
Ray schürzte Neugier vor. "Und wie komme ich zu der Ehre?"
"Ich möchte ganz einfach meine Schuld loswerden."
Ray setzte einen tadelnden Gesichtsausdruck auf. "Aber Sie schulden mir doch nichts mehr!"
"Oh doch, das tue ich - und ich habe etwas Besonderes aus meinem Besitz auserwählt. Kommen Sie mit, es ist im Wohnzimmer!"
Ray folgte dem Umweltminister. Sie kamen unbemerkt aus dem Saal heraus. Außerhalb war es menschenleer. Niemand war unterwegs, nicht einmal, um die Toilette zu besuchen.
Die beiden blieben vor einer Tür stehen. Diese bestand aus einem dunklem Holz und sah immens schwer aus. Richard Silvester öffnete sie mit einem leisen knarren und trat als erstes in den Raum. Der Minister drehte Ray den Rücken zu, als er in Richtung einer altmodisch aussehenden Kommode ging.
Noch während dieser die Tür geöffnet hatte, hatte Ray aus seiner Hosentasche ein Paar Handschuhe herausgezogen, die aus schwarzem Leder bestanden. Ein Grinsen zierte seine Lippen, als er ein kleines Messer hervorholte und so hinter sich hielt, dass man es nicht gleich bemerkte.
"Sie werden staunen, Ray!", kam es begeistert von Richard.
Ray sollte aber nie erfahren, was der Minister ihm als Gegenleistung übergeben wollte.
Als dieser sich halb umdrehte, sah er etwas metallisches im Licht aufblitzen und eine Hand, die in einem schwarzen Lederhandschuh steckte, und sich fest auf seinen Mund legte. Das breite Grinsen auf Rays Gesicht sprang ihm in die Augen. Sein letzter Gedanke galt seiner Mutter, die im Bett lag und seelig schlief. Und dass er diesem Teufel mit Namen Ray River nie hätte vertrauen sollen.
Er fühlte einen tobenden Schmerz in seiner Brust.
Dann nichts mehr.
Dies war auch der Grund, warum er sich von Terra löste. Sie sah ihn verwirrt, fast schon erschrocken an, weil sich ein seltsamer Ausdruck in seine Augen geschlichen hatte. Jedoch verschwand dieser so jäh, wie er gekommen war.
"Hast du Lust zu tanzen?", kam es nun sanft von Ray. Terra nickte und zog ihn sogleich auf die Tanzfläche, auf der in diesem Moment sehr viele Leute ihre Runden drehten.
Ray war ein meisterhafter Tänzer, er musste sich nicht wirklich auf seine Beine konzentrieren. Er sah Terra an, doch gleichzeitig hielt er Ausschau nach einer bestimmten Person. Lange musste er nicht suchen, da entdeckte er sie. Richard Silvester hatte sich von der tanzenden Menge ferngehalten und plauderte mit einem groß gewachsenen Mann, der sich bei genauerem Hinsehen als ein sehr berühmter Schauspieler entpuppte.
Nachdem das Lied ausgeklungen war, küsste Ray seine Geliebte. "Du bist wirklich eine großartige Tänzerin."
Jemand tippte ihm auf die Schulter. Es war Howard River, der seinen Enkel angrinste. Seine Großmutter stand neben ihm. "Wie wäre es mit einem Partnertausch? Ich würde Sie nur zu gerne näher kennen lernen", meinte sein Großvater an Terra gewandt. Gleichzeitg wechselte er mit Ray einen Blick.
"Sehr gerne! Zumindest, wenn du willst, Ray?"
"Ich bin einverstanden. Außerdem muss ich meiner Großmutter zeigen, wie gut ich tanzen kann", erklärte er grinsend. "Na na na, sei mal nicht so frech, junger Mann!", schalt die Genannte ihn, zwinkerte jedoch dabei.
So kam es, dass er mit Samantha River tanzte. Diese übernahm im Laufe des Liedes immer mehr die Führung, doch Ray wehrte sich, so gut es ging.
Dann klang auch der letzte Ton aus und man hörte das Gerede, Geplapper und Lachen der Leute im Saal.
"Du hast sehr gut getanzt", meinte Ray spöttisch, grinste jedoch dabei. Sie gab ihm nur einen Klaps auf die Schulter und suchte sich den nächsten Parnter, den sie zur Schnecke machen konnte.
Ray war nun alleine. Er ging Richtung Tische, schnappte sich nebenbei noch ein Glas Sekt von einem Tablett der Kellner, die umherliefen und Getränke und Häppchen anboten. Ray kippte den Sekt mit einem Zug hinunter und stellte das leere Glas irgendwo ab. In seinem Inneren wurde er eiskalt.
Richard Silvester war sein Ziel.
"Richard! Das war doch eine grandiose Idee von mir, die Party hier zu veranstalten?", ließ er verlauten. Der Mann, mit dem der Minister sich unterhalten hatte, war offenbar schon lange wieder auf die Tanzfläche zurückgekehrt.
"Ich verstehe schon gar nicht mehr, warum ich überhaupt Bedenken hatte", erwiderte Silvester.
"Das ist ein wunderbarer Saal, den man auch nutzen sollte. Falls noch einmal eine Party ansteht, werde ich wahrscheinlich wieder auf Sie zukommen müssen, Richard."
"Immer wieder gerne! Ach, wo wir gerade dabei sind - ich habe etwas für Sie!"
Ray schürzte Neugier vor. "Und wie komme ich zu der Ehre?"
"Ich möchte ganz einfach meine Schuld loswerden."
Ray setzte einen tadelnden Gesichtsausdruck auf. "Aber Sie schulden mir doch nichts mehr!"
"Oh doch, das tue ich - und ich habe etwas Besonderes aus meinem Besitz auserwählt. Kommen Sie mit, es ist im Wohnzimmer!"
Ray folgte dem Umweltminister. Sie kamen unbemerkt aus dem Saal heraus. Außerhalb war es menschenleer. Niemand war unterwegs, nicht einmal, um die Toilette zu besuchen.
Die beiden blieben vor einer Tür stehen. Diese bestand aus einem dunklem Holz und sah immens schwer aus. Richard Silvester öffnete sie mit einem leisen knarren und trat als erstes in den Raum. Der Minister drehte Ray den Rücken zu, als er in Richtung einer altmodisch aussehenden Kommode ging.
Noch während dieser die Tür geöffnet hatte, hatte Ray aus seiner Hosentasche ein Paar Handschuhe herausgezogen, die aus schwarzem Leder bestanden. Ein Grinsen zierte seine Lippen, als er ein kleines Messer hervorholte und so hinter sich hielt, dass man es nicht gleich bemerkte.
"Sie werden staunen, Ray!", kam es begeistert von Richard.
Ray sollte aber nie erfahren, was der Minister ihm als Gegenleistung übergeben wollte.
Als dieser sich halb umdrehte, sah er etwas metallisches im Licht aufblitzen und eine Hand, die in einem schwarzen Lederhandschuh steckte, und sich fest auf seinen Mund legte. Das breite Grinsen auf Rays Gesicht sprang ihm in die Augen. Sein letzter Gedanke galt seiner Mutter, die im Bett lag und seelig schlief. Und dass er diesem Teufel mit Namen Ray River nie hätte vertrauen sollen.
Er fühlte einen tobenden Schmerz in seiner Brust.
Dann nichts mehr.
Lumina- Admin
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Ort : Zwischen Unordnung und Radiergummifusseln
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Terra Lynn J. Crawford, Saal, New York, 19. März, 21:00 Uhr
Rays Großvater tanzte hervorragend, genauso wie sein Enkel. Es war, als hätte nie ein Partnerwechsel stattgefunden, jedenfalls wenn man das Tanzen selbst betrachtete.
Allerdings hatte Howard eine andere Ausstrahlung. Er erschien Terra so, wie ein Mann, der von Gott und der Welt alles wusste und stark von seinen Erfahrungen, die er mit Sicherheit zu Hauf gesammelt hatte, geprägt war.
Allerdings passte ihr eines eher weniger: Als das Lied zu Ende war und sie nach Ray suchen wollte, wurde sie zu noch einem Tanz aufgefordert. Höflich, wie sie war, willigte sie selbstverständlich ein, wenngleich ihr die Nähe von Ray ein wenig besser gefallen hätte.
"Ich hoffe Sie stören sich nicht an meinen steifen Bewegungen.", sagte Howard plötzlich lächelnd.
"Nun, eigentlich habe ich noch gar nichts dergleichen bemerkt.", erklärte Terra verschämt. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie darauf nicht geachtet hatte. Allerdings, jetzt wo er es ansprach, er tanzte wirklich etwas steif.
"Das liegt am Vietnamkrieg. Eine Landmine. Ich bin froh, dass es nur die Beine waren."
Terra musste ihn reichlich geschockt angesehen haben, als er plötzlich lachte. "Keine Sorge, das ist schließlich schon lange her. Außerdem gibt es ja Prothesen." Er klopfte sich mit seinem Stock außen an den Unterschenkel. Der Klang war seltsam dumpf.
"Das ändert auch nichts daran, wie grausam es ist.", erklärte sie mit bitterer Miene. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und lächelte. "Wir sind aus dem Takt."
"Verzeihung, das ist meine Schuld." Mit einem einzigen Schritt zur Seite behob Howard das Problem.
Als auch das zweite Lied endete und Terra sich fest vornahm, nicht noch einmal zuzusagen, erschien Rays Großmutter. "Und Howard? Tanzt sie so gut, wie sie aussieht?" "Phänomenal.", erklärte dieser und zwinkerte Terra zu. Sie lächelte kurz.
"Wo ist denn Ray abgeblieben?", wollte dann wissen. "Der ist kurz zur Toilette verschwunden." Bevor Terra antworten konnte, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. "Ah, da sind die flüchtigen ja!" Jordan Summer stand plötzlich auf der Matte. "Nanu, wo ist Ray?"
"Der kommt gleich wieder.", erklärte die Großmutter ein weiteres Mal, bevor sie mit Howard davon zog. Dabei drehte sie sich ein paar Mal zu Terra um und winkte ihr zu, was anscheinend heißen sollte, dass sie sie mochte. Und das war sicher nicht schlecht.
"Ich habe gar nicht nach ihrem Namen gefragt!", erklärte Jordan und suchte erneut nach seinem Notizblock. Da er diesmal jedoch sofort eine neue Seite fand, war eine Flucht unmöglich. "So, verrät mir die Lady ihren Namen?" Er sah sie erwartungsvoll an und sie musste lachen.
"Terra Crawford.", stellte sie sich vor. "Ah, wie die Erde. Ein schöner Name!", erklärte er, während er eifrig etwas auf seinen Block kritzelte. "So, nun muss ich aber ein ernstes Wörtchen mit River wechseln. Da entführt er mir einfach so die Gesprächspartnerin."
Jordan war wirklich nett, wenn man ihn als Individuum betrachtete, jedoch fehlte ihm die verführerische Note, die sie an Ray so bewunderte. Als sie ihren Gedankengang bemerkte, wurde sie stutzig. Würde sie jetzt alle Männer mit Ray vergleichen?
Als weitere Minuten verstrichen, machte sie sich ernsthaft Sorgen, dass Ray sich aus dem Staub gemacht haben könnte, als plötzlich nahezu direkt vor ihr ein Blitz aufleuchtete.
"Fabelhaft! Vielen Dank, Linslet!" Jordan war wegen seines Fotos wohl ganz aus dem Häuschen, als er die Kamera senkte und glücklich strahlte. "Für dich doch immer gerne, Jordan." Linslet war freundlich wie eh und je. Vielleicht war es falsch gewesen, so eifersüchtig auf sie zu sein.
"Ms. Weaver", begann Terra langsam, als sich die Schauspielerin zu ihr umdrehte, "wegen vorher-" "Ach, das ist schon vergessen. Ich kann Sie ja verstehen.", erklärte sie freundlich. "Und ich bin Linslet. Wenn man mich so förmlich anspricht, fühle ich mich so alt." Sie zog eine leichte Grimasse, das jedoch so kurz, dass sie kein Fotograph hätte fangen können.
Dann rief jemand nach Linslet, die sich daraufhin verabschiedete und verschwand. Terra suchte währenddessen nach Ray. Es konnte ja nicht sein, dass er einfach so verschwand.
Nachdem sie sich an den ganzen Menschen vorbeigedrängt hatte, sah sie sich um. Kein übermäßig gut aussehender junger Mann war zu sehen. Also wanderte sie durch den Saal, während sie immer wieder Ausschau hielt, jedoch nichts entdeckte. Sie verlies den Tanzsaal und landete in einem langen Flur, dessen Türen alle geschlossen waren. Sie sah eine Treppe, die nach unten führte. Da sie nicht alle Türen aufreißen konnte, folgte sie den Stufen nach unten. Die Luft wurde stickiger und sie fragte sich, ob es im Keller wohl Fenster gab. Als sie am Fuße der Treppe stand, war alles still, einzig die Geräusche vom Tanzsaal waren zu hören. Beinahe hätte sich Terra ganz unbeteiligt umgedreht, bis sie auf einmal ein Geräusch hörte.
Plitsch. Und danach noch einmal. Plitsch.
Es klang so, als würde eine Flüssigkeit von etwas weiter oben auf den Boden Tropfen. Terra ertastete den Lichtschalter, den sie nie hätte betätigen sollen.
Denn als das grelle Licht die Dunkelheit vertrieb, blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihr Blick war förmlich an den großen Körper geheftet, der, an mehreren dünnen Schnüren befestigt, an der Decke hing. Sie waren an seinen Handgelenken, Ellebogen, Knien und Füßen befestigt. Und eine an seinem Kopf, die um einen Nagel gewunden war, der sich auf der Mitte seiner Stirn befand. Es war ein grausiger Anblick, untermalt von dem grausigen Geräusch seine Blutes, das nach wie vor auf den Boden tropfte.
Plitsch. Plitsch.
Sie schluckte schwer und atmete tief durch. Mehrere Minuten verstrichen, bevor sie sich wieder bewegen konnte. Dann griff sie nach ihrem Handy und wählte die Rufnummer der Polizei.
"Polizei New York.", meldete sich eine männliche Stimme. "Mein Name ist Terra Crawford. Ich möchte einen Mord melden." Sie nannte die Adresse. Der Polizist fragte sie etwas, sie gab eine Antwort. Was er sie allerdings fragte, das wusste sie danach nicht mehr. Er versicherte ihr, dass sofort jemand da wäre und sie sollte dafür sorgen, dass sich niemand an der Leiche zu schaffen macht. Dann war das Gespräch beendet.
Die nächste Nummer wurde eingetippt. Diesmal war es die des Empfangs. Sie meldete auch dort, dass es eine Leiche gab und wies die Türsteher in Trance an, sie sollten niemanden hinauslassen. Keine Minute später eilten zwei groß gewachsene Männer die Treppe hinunter, die direkt neben Terra zu stehen kamen. Es waren die Bodyguards von Richard Silvester. Dann vergingen qualvolle Minuten, bis endlich die Polizei eintraf.
Allerdings hatte Howard eine andere Ausstrahlung. Er erschien Terra so, wie ein Mann, der von Gott und der Welt alles wusste und stark von seinen Erfahrungen, die er mit Sicherheit zu Hauf gesammelt hatte, geprägt war.
Allerdings passte ihr eines eher weniger: Als das Lied zu Ende war und sie nach Ray suchen wollte, wurde sie zu noch einem Tanz aufgefordert. Höflich, wie sie war, willigte sie selbstverständlich ein, wenngleich ihr die Nähe von Ray ein wenig besser gefallen hätte.
"Ich hoffe Sie stören sich nicht an meinen steifen Bewegungen.", sagte Howard plötzlich lächelnd.
"Nun, eigentlich habe ich noch gar nichts dergleichen bemerkt.", erklärte Terra verschämt. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie darauf nicht geachtet hatte. Allerdings, jetzt wo er es ansprach, er tanzte wirklich etwas steif.
"Das liegt am Vietnamkrieg. Eine Landmine. Ich bin froh, dass es nur die Beine waren."
Terra musste ihn reichlich geschockt angesehen haben, als er plötzlich lachte. "Keine Sorge, das ist schließlich schon lange her. Außerdem gibt es ja Prothesen." Er klopfte sich mit seinem Stock außen an den Unterschenkel. Der Klang war seltsam dumpf.
"Das ändert auch nichts daran, wie grausam es ist.", erklärte sie mit bitterer Miene. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und lächelte. "Wir sind aus dem Takt."
"Verzeihung, das ist meine Schuld." Mit einem einzigen Schritt zur Seite behob Howard das Problem.
Als auch das zweite Lied endete und Terra sich fest vornahm, nicht noch einmal zuzusagen, erschien Rays Großmutter. "Und Howard? Tanzt sie so gut, wie sie aussieht?" "Phänomenal.", erklärte dieser und zwinkerte Terra zu. Sie lächelte kurz.
"Wo ist denn Ray abgeblieben?", wollte dann wissen. "Der ist kurz zur Toilette verschwunden." Bevor Terra antworten konnte, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. "Ah, da sind die flüchtigen ja!" Jordan Summer stand plötzlich auf der Matte. "Nanu, wo ist Ray?"
"Der kommt gleich wieder.", erklärte die Großmutter ein weiteres Mal, bevor sie mit Howard davon zog. Dabei drehte sie sich ein paar Mal zu Terra um und winkte ihr zu, was anscheinend heißen sollte, dass sie sie mochte. Und das war sicher nicht schlecht.
"Ich habe gar nicht nach ihrem Namen gefragt!", erklärte Jordan und suchte erneut nach seinem Notizblock. Da er diesmal jedoch sofort eine neue Seite fand, war eine Flucht unmöglich. "So, verrät mir die Lady ihren Namen?" Er sah sie erwartungsvoll an und sie musste lachen.
"Terra Crawford.", stellte sie sich vor. "Ah, wie die Erde. Ein schöner Name!", erklärte er, während er eifrig etwas auf seinen Block kritzelte. "So, nun muss ich aber ein ernstes Wörtchen mit River wechseln. Da entführt er mir einfach so die Gesprächspartnerin."
Jordan war wirklich nett, wenn man ihn als Individuum betrachtete, jedoch fehlte ihm die verführerische Note, die sie an Ray so bewunderte. Als sie ihren Gedankengang bemerkte, wurde sie stutzig. Würde sie jetzt alle Männer mit Ray vergleichen?
Als weitere Minuten verstrichen, machte sie sich ernsthaft Sorgen, dass Ray sich aus dem Staub gemacht haben könnte, als plötzlich nahezu direkt vor ihr ein Blitz aufleuchtete.
"Fabelhaft! Vielen Dank, Linslet!" Jordan war wegen seines Fotos wohl ganz aus dem Häuschen, als er die Kamera senkte und glücklich strahlte. "Für dich doch immer gerne, Jordan." Linslet war freundlich wie eh und je. Vielleicht war es falsch gewesen, so eifersüchtig auf sie zu sein.
"Ms. Weaver", begann Terra langsam, als sich die Schauspielerin zu ihr umdrehte, "wegen vorher-" "Ach, das ist schon vergessen. Ich kann Sie ja verstehen.", erklärte sie freundlich. "Und ich bin Linslet. Wenn man mich so förmlich anspricht, fühle ich mich so alt." Sie zog eine leichte Grimasse, das jedoch so kurz, dass sie kein Fotograph hätte fangen können.
Dann rief jemand nach Linslet, die sich daraufhin verabschiedete und verschwand. Terra suchte währenddessen nach Ray. Es konnte ja nicht sein, dass er einfach so verschwand.
Nachdem sie sich an den ganzen Menschen vorbeigedrängt hatte, sah sie sich um. Kein übermäßig gut aussehender junger Mann war zu sehen. Also wanderte sie durch den Saal, während sie immer wieder Ausschau hielt, jedoch nichts entdeckte. Sie verlies den Tanzsaal und landete in einem langen Flur, dessen Türen alle geschlossen waren. Sie sah eine Treppe, die nach unten führte. Da sie nicht alle Türen aufreißen konnte, folgte sie den Stufen nach unten. Die Luft wurde stickiger und sie fragte sich, ob es im Keller wohl Fenster gab. Als sie am Fuße der Treppe stand, war alles still, einzig die Geräusche vom Tanzsaal waren zu hören. Beinahe hätte sich Terra ganz unbeteiligt umgedreht, bis sie auf einmal ein Geräusch hörte.
Plitsch. Und danach noch einmal. Plitsch.
Es klang so, als würde eine Flüssigkeit von etwas weiter oben auf den Boden Tropfen. Terra ertastete den Lichtschalter, den sie nie hätte betätigen sollen.
Denn als das grelle Licht die Dunkelheit vertrieb, blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihr Blick war förmlich an den großen Körper geheftet, der, an mehreren dünnen Schnüren befestigt, an der Decke hing. Sie waren an seinen Handgelenken, Ellebogen, Knien und Füßen befestigt. Und eine an seinem Kopf, die um einen Nagel gewunden war, der sich auf der Mitte seiner Stirn befand. Es war ein grausiger Anblick, untermalt von dem grausigen Geräusch seine Blutes, das nach wie vor auf den Boden tropfte.
Plitsch. Plitsch.
Sie schluckte schwer und atmete tief durch. Mehrere Minuten verstrichen, bevor sie sich wieder bewegen konnte. Dann griff sie nach ihrem Handy und wählte die Rufnummer der Polizei.
"Polizei New York.", meldete sich eine männliche Stimme. "Mein Name ist Terra Crawford. Ich möchte einen Mord melden." Sie nannte die Adresse. Der Polizist fragte sie etwas, sie gab eine Antwort. Was er sie allerdings fragte, das wusste sie danach nicht mehr. Er versicherte ihr, dass sofort jemand da wäre und sie sollte dafür sorgen, dass sich niemand an der Leiche zu schaffen macht. Dann war das Gespräch beendet.
Die nächste Nummer wurde eingetippt. Diesmal war es die des Empfangs. Sie meldete auch dort, dass es eine Leiche gab und wies die Türsteher in Trance an, sie sollten niemanden hinauslassen. Keine Minute später eilten zwei groß gewachsene Männer die Treppe hinunter, die direkt neben Terra zu stehen kamen. Es waren die Bodyguards von Richard Silvester. Dann vergingen qualvolle Minuten, bis endlich die Polizei eintraf.
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Ray Howard River, Saal, New York, 19. März, 21:08 Uhr
"Was soll dieser Aufruhr?"
Ray blickte zornig umher. Er kämpfte sich durch die Menschenmasse in dem Tanzsaal, die ganz aus dem Häusschen war. Terra war nirgends zu finden.
"Ein Mord? Stimmt das?" "Es soll der Minister sein!" "Armer Richard." "Dieses Schwein hat wieder zugeschlagen."
Jetzt war River an der Tür. Polizisten hatten dort Aufstellung bezogen und verhinderten ein Hinauskommen. Ein mit gewichtiger Mine dahstehender Mann drehte sich zu ihm um.
"Sind sie Ray River?", fragte er ihn.
"Der bin ich. Was ist passiert? Und wer sind Sie?"
"Ich bin Oberinspektor Daniel Havering. Richard Silvester ist tot. Im Keller", sagte der Mann und deutete mit dem Daumen Richtung Treppe.
Ray erstarrte. "Der Minister ist... tot?" Er machte ein paar Sekunden Pause, dann fragte er: "Wer hat die Leiche entdeckt?"
Der Oberinspektor blätterte in seinem Notizbuch. "Eine junge Dame namens... Terra Crawford."
Terra?, dachte Ray erschrocken. Eigentlich hätte er ihr den Anblick ersparen wollen. Da war alles so gut gelaufen... und dann das.
"Sie ist meine Freundin. Darf ich zu ihr?" Havering nickte. River stürmte fast schon los.
Im Keller herrschte Betriebsamkeit. Das CSI war schon anwesend und sicherte den Tatort. Silvester hing noch an der Decke, jedoch waren zwei Männer gerade dabei, ihm von seinem Dasein als lebende (tote) Marionette zu befreien.
Rechts neben der Tür standen zwei Bodyguards. Nicht unweit davon war Terra, die sehr gefasst aussah. Sie starrte die Leiche an.
"Terra! Geht es dir gut? Alles in Ordnung mit dir?", fragte Ray atemlos und packte sie an den Schultern. Ihr Blick wanderte zu ihm. "Wo warst du?", fragte sie, anstatt ihm zu antworten.
"Ich war nur kurz auf der Toilette, dann habe ich dich im Saal gesucht. Leider habe ich dich nicht gefunden." Das entsprach sogar der Wahrheit. Er war nach dem Mord auf der Toilette, dann hatte er Ausschau nach der Blonden gehalten.
"Ich habe dich auch gesucht."
"Wir müssen uns wohl verpasst haben." Terra schüttelte den Kopf. "Als ich dich nirgendwo gefunden habe, bin ich im Haus umhergeirrt. Irgendwie bin ich dann im Keller gelandet und dann..." Sie sah wieder die Leiche an, die mittlerweile wieder auf den Erdboden zurückgekehrt war.
Ray packte sie am Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sie sah nach außen hin sehr gefasst aus, aber in ihren Augen konnte er erkennen, dass sie unter Schock stand. Offenbar bemerkte sie es selbst nicht richtig.
Er bugsierte sie nach draußen, die Treppen hinauf. Dort liefen sie promt Daniel Havering in die Arme.
"Mr. River, ich habe ihre Aussage noch nicht aufgenommen. Kommen sie kurz mit." Er entfernte sich ein paar Schritte. Ray musste schweren Herzens Terra alleine lassen.
Er sagte dem Oberinspektor dasselbe, was er Terra erzählt hatte. Zeugen? Samantha River, die gesehen hat, wie er alleine aus dem Saal ging. Sein Großvater und viele anderte Gäste hatten gesehen, wie er kurz danach wiedergekommen war. Zu wenig Zeit, um einen Mord zu begehen. Ray war froh, dass sie den Minister offenbar nicht bemerkt hatten, der vor ihm aus dem Saal verschwunden war. Es war doch etwas anderes, seine Opfer umzubringen, während sie alleine in einem Haus waren.
Dann ging er wieder zu Terra. "Am besten, wir gehen. Das hier kann noch eine Weile dauern, außerdem können wir hier nichts mehr tun."
Er führte sie hinaus aus der Villa. Kurz drehte er sich noch um. Ein Grinsen stahl sich für einen Augenblick auf seine Lippen und er dachte:
Auf nimmer wiedersehen, Richard Silvester.
Ray blickte zornig umher. Er kämpfte sich durch die Menschenmasse in dem Tanzsaal, die ganz aus dem Häusschen war. Terra war nirgends zu finden.
"Ein Mord? Stimmt das?" "Es soll der Minister sein!" "Armer Richard." "Dieses Schwein hat wieder zugeschlagen."
Jetzt war River an der Tür. Polizisten hatten dort Aufstellung bezogen und verhinderten ein Hinauskommen. Ein mit gewichtiger Mine dahstehender Mann drehte sich zu ihm um.
"Sind sie Ray River?", fragte er ihn.
"Der bin ich. Was ist passiert? Und wer sind Sie?"
"Ich bin Oberinspektor Daniel Havering. Richard Silvester ist tot. Im Keller", sagte der Mann und deutete mit dem Daumen Richtung Treppe.
Ray erstarrte. "Der Minister ist... tot?" Er machte ein paar Sekunden Pause, dann fragte er: "Wer hat die Leiche entdeckt?"
Der Oberinspektor blätterte in seinem Notizbuch. "Eine junge Dame namens... Terra Crawford."
Terra?, dachte Ray erschrocken. Eigentlich hätte er ihr den Anblick ersparen wollen. Da war alles so gut gelaufen... und dann das.
"Sie ist meine Freundin. Darf ich zu ihr?" Havering nickte. River stürmte fast schon los.
Im Keller herrschte Betriebsamkeit. Das CSI war schon anwesend und sicherte den Tatort. Silvester hing noch an der Decke, jedoch waren zwei Männer gerade dabei, ihm von seinem Dasein als lebende (tote) Marionette zu befreien.
Rechts neben der Tür standen zwei Bodyguards. Nicht unweit davon war Terra, die sehr gefasst aussah. Sie starrte die Leiche an.
"Terra! Geht es dir gut? Alles in Ordnung mit dir?", fragte Ray atemlos und packte sie an den Schultern. Ihr Blick wanderte zu ihm. "Wo warst du?", fragte sie, anstatt ihm zu antworten.
"Ich war nur kurz auf der Toilette, dann habe ich dich im Saal gesucht. Leider habe ich dich nicht gefunden." Das entsprach sogar der Wahrheit. Er war nach dem Mord auf der Toilette, dann hatte er Ausschau nach der Blonden gehalten.
"Ich habe dich auch gesucht."
"Wir müssen uns wohl verpasst haben." Terra schüttelte den Kopf. "Als ich dich nirgendwo gefunden habe, bin ich im Haus umhergeirrt. Irgendwie bin ich dann im Keller gelandet und dann..." Sie sah wieder die Leiche an, die mittlerweile wieder auf den Erdboden zurückgekehrt war.
Ray packte sie am Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sie sah nach außen hin sehr gefasst aus, aber in ihren Augen konnte er erkennen, dass sie unter Schock stand. Offenbar bemerkte sie es selbst nicht richtig.
Er bugsierte sie nach draußen, die Treppen hinauf. Dort liefen sie promt Daniel Havering in die Arme.
"Mr. River, ich habe ihre Aussage noch nicht aufgenommen. Kommen sie kurz mit." Er entfernte sich ein paar Schritte. Ray musste schweren Herzens Terra alleine lassen.
Er sagte dem Oberinspektor dasselbe, was er Terra erzählt hatte. Zeugen? Samantha River, die gesehen hat, wie er alleine aus dem Saal ging. Sein Großvater und viele anderte Gäste hatten gesehen, wie er kurz danach wiedergekommen war. Zu wenig Zeit, um einen Mord zu begehen. Ray war froh, dass sie den Minister offenbar nicht bemerkt hatten, der vor ihm aus dem Saal verschwunden war. Es war doch etwas anderes, seine Opfer umzubringen, während sie alleine in einem Haus waren.
Dann ging er wieder zu Terra. "Am besten, wir gehen. Das hier kann noch eine Weile dauern, außerdem können wir hier nichts mehr tun."
Er führte sie hinaus aus der Villa. Kurz drehte er sich noch um. Ein Grinsen stahl sich für einen Augenblick auf seine Lippen und er dachte:
Auf nimmer wiedersehen, Richard Silvester.
Zuletzt von Lumina am Sa Dez 26, 2009 8:20 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Terra Crawford, Rays Apartment, New York, 19. März, 21:20 Uhr
Irgendwann saß Terra in einem Taxi. Sie wusste nicht, wohin sie fuhr, wann sie eingestiegen war und im ersten Moment auch nicht, wer neben ihr saß und sanft ihre Hand hielt.
Erst als sie sich zusammenriss und das ihr so bekannte Parfum einatmete, wusste sie es. Sie war unfähig, irgendwas zu sagen. Ihre Gedanken gingen auf weit entfernte Wanderschaft, als würden sie aus ihrem Kopf ausbrechen und durch die ganze Welt streifen. Im Moment fiel es ihr unheimlich schwer, überhaupt etwas zu denken.
Es war, als würde alles von selbst geschehen. Sie stieg aus, als das Taxi hielt und lies sich von Ray in ihre Wohnung führen. In der Küche ging sie zum Fenster und starrte in den dunklen Himmel. Es war eine mondlose Nacht. Nicht einmal die Sterne zeigten ihre Pracht. Der Himmel war so leer, wie ihr Kopf und ebenso finster.
"Ich muss morgen aufs Revier. Die Polizei sagt, ich wäre ihre Hauptverdächtige.", begabb sie aus heiterem Himmel. "Weil ich die Leiche gefunden habe und sie sonst niemanden verdächtigen können..." Ihre Stimme versagte, während sie weiterhin aus dem Fenster sah.
Ihre innere Ruhe verschwand in dem Moment, als Ray ihr stumm die Hand auf die Schulter legte. Die Wand, die ihr Geist um sich gezogen hatte, um sie zu schützen, fiel in sich zusammen.
Terra sank mit dem Rücken zur Wand auf den Boden und zog die Knie an. Und während sie wie ein Embryo auf dem Boden kauerte, zogen die Geschehnisse des Abends in doppelter Geschwindigkeit an ihr vorbei.
Verwirrung, Dunkelheit, der Minister, das Blut, tot.
Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu schreien und auf einmal rann eine warme Träne an ihrer Wange hinunter. Dann noch eine. Ihr wurde speiübel und sie zitterte, während sie die Tränen ungehindert fließen lies und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder weinte.
Tot, tot, tot.
Ein stummer Schrei kam über ihre Lippen, als sie den Grund des Abhanges nicht sehen konnte, den man Verzweiflung nannte. Aber ihre starken Empfindungen rührten nicht vom Tod des Ministers her. Ihr kam ein ganz anderer, noch furchterregenderer Gedanke.
Was wäre, wenn jemand den Mord beobachtet hätte? Und was wäre, wenn er entdeckt worden wäre? Und was wäre, wenn es nicht Richard Silvester… nein, wenn es nicht nur Richard Silvester sondern auch noch den Zeugen erwischt hätte? Wenn es die falsche Person getroffen hätte und sie die warmen Arme, die sie im diesem Moment umhüllten und sie an eine starke Brust drückten, nie wieder spüren würde?
"Ray...", schluchzte sie erstickt krallte sich vorne an seinem Hemd fest, in der Hoffnung, er würde sie nie wieder loslassen. Dabei flüsterte sie ihm so viele Dinge ins Ohr, von er die Hälfte wohl nie verstehen würde. Es war so viel Zusammenhangloses. So viel Nichtiges.
Nur eines sagte sie so deutlich, dass es nicht falsch zu verstehen war: "Ich liebe dich. Verlass mich nicht."
Erst als sie sich zusammenriss und das ihr so bekannte Parfum einatmete, wusste sie es. Sie war unfähig, irgendwas zu sagen. Ihre Gedanken gingen auf weit entfernte Wanderschaft, als würden sie aus ihrem Kopf ausbrechen und durch die ganze Welt streifen. Im Moment fiel es ihr unheimlich schwer, überhaupt etwas zu denken.
Es war, als würde alles von selbst geschehen. Sie stieg aus, als das Taxi hielt und lies sich von Ray in ihre Wohnung führen. In der Küche ging sie zum Fenster und starrte in den dunklen Himmel. Es war eine mondlose Nacht. Nicht einmal die Sterne zeigten ihre Pracht. Der Himmel war so leer, wie ihr Kopf und ebenso finster.
"Ich muss morgen aufs Revier. Die Polizei sagt, ich wäre ihre Hauptverdächtige.", begabb sie aus heiterem Himmel. "Weil ich die Leiche gefunden habe und sie sonst niemanden verdächtigen können..." Ihre Stimme versagte, während sie weiterhin aus dem Fenster sah.
Ihre innere Ruhe verschwand in dem Moment, als Ray ihr stumm die Hand auf die Schulter legte. Die Wand, die ihr Geist um sich gezogen hatte, um sie zu schützen, fiel in sich zusammen.
Terra sank mit dem Rücken zur Wand auf den Boden und zog die Knie an. Und während sie wie ein Embryo auf dem Boden kauerte, zogen die Geschehnisse des Abends in doppelter Geschwindigkeit an ihr vorbei.
Verwirrung, Dunkelheit, der Minister, das Blut, tot.
Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu schreien und auf einmal rann eine warme Träne an ihrer Wange hinunter. Dann noch eine. Ihr wurde speiübel und sie zitterte, während sie die Tränen ungehindert fließen lies und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder weinte.
Tot, tot, tot.
Ein stummer Schrei kam über ihre Lippen, als sie den Grund des Abhanges nicht sehen konnte, den man Verzweiflung nannte. Aber ihre starken Empfindungen rührten nicht vom Tod des Ministers her. Ihr kam ein ganz anderer, noch furchterregenderer Gedanke.
Was wäre, wenn jemand den Mord beobachtet hätte? Und was wäre, wenn er entdeckt worden wäre? Und was wäre, wenn es nicht Richard Silvester… nein, wenn es nicht nur Richard Silvester sondern auch noch den Zeugen erwischt hätte? Wenn es die falsche Person getroffen hätte und sie die warmen Arme, die sie im diesem Moment umhüllten und sie an eine starke Brust drückten, nie wieder spüren würde?
"Ray...", schluchzte sie erstickt krallte sich vorne an seinem Hemd fest, in der Hoffnung, er würde sie nie wieder loslassen. Dabei flüsterte sie ihm so viele Dinge ins Ohr, von er die Hälfte wohl nie verstehen würde. Es war so viel Zusammenhangloses. So viel Nichtiges.
Nur eines sagte sie so deutlich, dass es nicht falsch zu verstehen war: "Ich liebe dich. Verlass mich nicht."
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Ray Howard River, Apartment, New York, 19. März, 21:28 Uhr
Ray hielt Terra so fest er konnte. Er hatte seine Wange an die ihre gedrückt und spürte die Tränen, die daran herabliefen. Es würde nichts nutzen, jetzt etwas zu sagen, denn sie würde ihn gar nicht hören. Also lauschte er den wirren Worten, die sie in sein Ohr murmelte. Das einzige, was er klar und deutlich verstand, waren zwei einzige Sätze: "Ich liebe dich. Verlass mich nicht."
"Ich liebe dich auch. Ich werde immer bei dir sein", flüsterte er ihr zu, in der Hoffnung, dass sie registrierte, dass er etwas gesagt hatte. Es folgte keine Reaktion, doch sie schien ihn verstanden zu haben. Terra klammerte sich so fest an ihn, dass es beinahe schmerzte, aber sie schluchzte nur noch. Irgendwann war sie verstummt und atmete gleichmäßig. Sie war eingeschlafen.
Ray hob sie hoch - wie leicht sie war! - und trug sie in sein Schlafzimmer. Dort legte er sie auf das Bett. Er kniete sich daneben und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
"Es tut mir so Leid", sagte er und umklammerte ihre Hand. Alles war seine Schuld. Tief in sich wusste er aber, dass dies nicht sein letzter Mord sein würde. Sie würde ihn verlassen, wenn sie herausfände, dass er der Mörder war. Wahrscheinlich würde sie gleich die Polizei verständigen. Wenn es so weit käme, würde er sich nicht wehren, seine Taten nicht verleugnen. Für ihn würde es nur eine Strafe geben - den Tod.
Das beste wäre, sie würde es niemals wissen. Und doch wusste er gleichzeitig, dass er mit dieser Lüge ihr gegenüber niemals leben konnte.
Ray stand auf. An Schlaf konnte er jetzt nicht denken. So deckte er Terra zu und setzte sich selbst auf einen Stuhl, der vor dem Fenster stand. Die ganze Nacht lang starrte er hinaus, ohne an irgendetwas bestimmtes zu denken.
"Ich liebe dich auch. Ich werde immer bei dir sein", flüsterte er ihr zu, in der Hoffnung, dass sie registrierte, dass er etwas gesagt hatte. Es folgte keine Reaktion, doch sie schien ihn verstanden zu haben. Terra klammerte sich so fest an ihn, dass es beinahe schmerzte, aber sie schluchzte nur noch. Irgendwann war sie verstummt und atmete gleichmäßig. Sie war eingeschlafen.
Ray hob sie hoch - wie leicht sie war! - und trug sie in sein Schlafzimmer. Dort legte er sie auf das Bett. Er kniete sich daneben und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
"Es tut mir so Leid", sagte er und umklammerte ihre Hand. Alles war seine Schuld. Tief in sich wusste er aber, dass dies nicht sein letzter Mord sein würde. Sie würde ihn verlassen, wenn sie herausfände, dass er der Mörder war. Wahrscheinlich würde sie gleich die Polizei verständigen. Wenn es so weit käme, würde er sich nicht wehren, seine Taten nicht verleugnen. Für ihn würde es nur eine Strafe geben - den Tod.
Das beste wäre, sie würde es niemals wissen. Und doch wusste er gleichzeitig, dass er mit dieser Lüge ihr gegenüber niemals leben konnte.
Ray stand auf. An Schlaf konnte er jetzt nicht denken. So deckte er Terra zu und setzte sich selbst auf einen Stuhl, der vor dem Fenster stand. Die ganze Nacht lang starrte er hinaus, ohne an irgendetwas bestimmtes zu denken.
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Terra Crawford, Rays Apartment, New York, 20. März, 10:16 Uhr
Die Sonne strahlte erbarmungslos auf Terras Gesicht, als sie aus ihrem traumlosen Schlaf erwachte. Obwohl sie am liebsten die Augen erneut geschlossen hätte, um wieder einzuschlafen, setzte sie sich auf. Die Erinnerungen an den vergangenen Abend holten sie wieder ein, doch bevor sie sich wieder darin verlor, riss sie sich zusammen und hielt sich mit aller Kraft in der Wirklichkeit.
Plötzlich fiel ihr etwas Eigenartiges auf: Entweder sie war verrückt geworden, oder ihr Schlafzimmer war… größer geworden. Etwas verwirrt rieb sie sich die Augen. Das Ergebnis blieb das Selbe.
Ein wenig ziellos sah sie sich um, bis ihr Blick an einem regungslosen Punkt hängen blieb. Oder besser gesagt, an zwei Punkten. Denn Ray sah sie regungslos an.
Da setzte sich das Puzzle zusammen. Sie war nicht in ihrem Schlafzimmer, sondern in seinem.
Terra stand langsam auf und kam auf Ray zu. Er sagte nichts. Auch nicht, als er sich erhob und sie in seine Arme schloss. Es war auch nicht notwendig, etwas zu sagen. Die Art, wie er sie an sich drückte, verriet ihr genau, dass er immer für sie da sein und immer auf sie warten würde. Auch wenn sie es selbst nicht wollen würde.
Sanft hob Ray ihr Kinn an und zog es zu seinen Lippen hin. Er küsste sie ganz langsam und vorsichtig, als hätte er Angst, sie zu überfordern. Erst nach unendlich langen, wundervollen Minuten, lösten sie sich von einander und sahen sich in die Augen.
„Wie geht es dir?“, fragte er leise und brach so das lange Schweigen. „Gut soweit.“ Es war keine Lüge. Sie fühlte sich ausgeruht und definitiv besser, als am Vorabend.
Auf einmal fiel ihr wieder ein, dass sie heute zur Polizei musste. „Wie spät ist es?“, wollte sie wissen. Ray blickte auf seine Armbanduhr. „Kurz nach halb elf.“ Dann hatte sie noch eine eineinhalb Stunden. „Dann fahre ich jetzt besser nach Hause.“ Gerade als sie sich von ihm lösen wollte, hielt er sie fest. „Du kannst auch gerne hier bleiben. Im Bad ist alles, was du brauchst.“
Es stimmte. Als Terra in seinem Badezimmer stand, lag dort eine Tüte, in der sich Kleidung von ihr befand. Daneben lag ihr Wohnungsschlüssel. Sie musste lachen. Ray war wirklich süß.
Ein wenig später stand sie vorzeigbar im Wohnzimmer. Ihre Haare hatte sie ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
„Willst du nicht noch etwas essen?“, fragte Ray, der sofort von seinem Zebrasofa aufstand, als sie hereinkam. „Nein, ich habe keinen Hunger.“ Eigentlich hatte sie Angst, ihr Essen nicht zu behalten, aber sie könnte nach der Befragung noch etwas zu sich nehmen.
Jetzt bereitete sie sich mental erst mal auf das Verhör vor, wobei Ray ihr versichert hatte, dass sie keine Angst haben musste. Er hatte seinen Anwalt engagiert. Und so wie Terra ihn einschätze, vertraute Ray keinen Stümpern.
Plötzlich fiel ihr etwas Eigenartiges auf: Entweder sie war verrückt geworden, oder ihr Schlafzimmer war… größer geworden. Etwas verwirrt rieb sie sich die Augen. Das Ergebnis blieb das Selbe.
Ein wenig ziellos sah sie sich um, bis ihr Blick an einem regungslosen Punkt hängen blieb. Oder besser gesagt, an zwei Punkten. Denn Ray sah sie regungslos an.
Da setzte sich das Puzzle zusammen. Sie war nicht in ihrem Schlafzimmer, sondern in seinem.
Terra stand langsam auf und kam auf Ray zu. Er sagte nichts. Auch nicht, als er sich erhob und sie in seine Arme schloss. Es war auch nicht notwendig, etwas zu sagen. Die Art, wie er sie an sich drückte, verriet ihr genau, dass er immer für sie da sein und immer auf sie warten würde. Auch wenn sie es selbst nicht wollen würde.
Sanft hob Ray ihr Kinn an und zog es zu seinen Lippen hin. Er küsste sie ganz langsam und vorsichtig, als hätte er Angst, sie zu überfordern. Erst nach unendlich langen, wundervollen Minuten, lösten sie sich von einander und sahen sich in die Augen.
„Wie geht es dir?“, fragte er leise und brach so das lange Schweigen. „Gut soweit.“ Es war keine Lüge. Sie fühlte sich ausgeruht und definitiv besser, als am Vorabend.
Auf einmal fiel ihr wieder ein, dass sie heute zur Polizei musste. „Wie spät ist es?“, wollte sie wissen. Ray blickte auf seine Armbanduhr. „Kurz nach halb elf.“ Dann hatte sie noch eine eineinhalb Stunden. „Dann fahre ich jetzt besser nach Hause.“ Gerade als sie sich von ihm lösen wollte, hielt er sie fest. „Du kannst auch gerne hier bleiben. Im Bad ist alles, was du brauchst.“
Es stimmte. Als Terra in seinem Badezimmer stand, lag dort eine Tüte, in der sich Kleidung von ihr befand. Daneben lag ihr Wohnungsschlüssel. Sie musste lachen. Ray war wirklich süß.
Ein wenig später stand sie vorzeigbar im Wohnzimmer. Ihre Haare hatte sie ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
„Willst du nicht noch etwas essen?“, fragte Ray, der sofort von seinem Zebrasofa aufstand, als sie hereinkam. „Nein, ich habe keinen Hunger.“ Eigentlich hatte sie Angst, ihr Essen nicht zu behalten, aber sie könnte nach der Befragung noch etwas zu sich nehmen.
Jetzt bereitete sie sich mental erst mal auf das Verhör vor, wobei Ray ihr versichert hatte, dass sie keine Angst haben musste. Er hatte seinen Anwalt engagiert. Und so wie Terra ihn einschätze, vertraute Ray keinen Stümpern.
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Ray Howard River, Polizeirevier, New York, 20. März, 12:13 Uhr
Es waren noch keine fünfzehn Minuten vergangen, als Terra, Rays Anwalt, Oberinspektor Daniel Havening und einer seiner Kollegen wieder aus dem Verhörzimmer kamen. Terra stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, als sie auf Ray zukam, der auf einem der zahlreichen Stühle gesessen hatte. Er erhob sich und umarmte sie.
"Das ging schnell", sagte er erstaunt, "wie lief es?"
Bevor Terra antworten konnte, schaltete sich Havening ein: "Es stellte sich bei der Obduktion heraus, dass Ms. Crawford sich zum Todeszeitpunkt im Saal befand. Außerdem war Mr. Silvester ein kräftiger und nicht gerader kleiner Mensch, sie hätte ihn nicht heben, geschweige denn an die Decke hängen können. Der Rest waren Routinefragen."
"Und das haben Sie nicht schon gestern Abend feststellen können, Mr. Havening?", fragte Ray verärgert. Es war einfach eine Frechheit, seine Freundin zu verdächtigen, obwohl er der Mörder war!
Havening druckste herum. "Nun ja... leider waren Sie schon weg, daher..."
Ray schnaubte und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Dann drehte er sich zu seinem Anwalt um. "Vielen Dank, dass sie da waren, Mr. Wood, auch wenn Sie nicht gebraucht wurden", meinte er mit einem Seitenblick auf Havening, der sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte, und schüttelte ihm die große Hand. "Gern geschehen, Mr. River", brummte der Brite mit seiner tiefen Stimme. Der Anwalt trollte sich.
Havening wandte sich noch ein letztes Mal an die beiden. "Mr. River, Ms. Crawford, falls Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, rufen Sie mich bitte an." Er gab ihnen zwei Visitenkarten. "Leider haben wir weder einen Verdächtigen noch irgendwelche Spuren. Und meine Vorgesetzten sitzen mir auch schon im Nacken, da wir schon acht Mordopfer zu beklagen haben und immer noch am Anfang stehen."
Terra war sichtlich schockiert. "Acht Morde?", fragte sie bestürzt. Ray setzte einen erstaunten Blick auf. "Und sie haben immer noch nichts? Das klingt wie das perfekte Verbrechen."
Havening rieb sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. "Das haben nicht nur Sie festgestellt. Sogar die Zeitungen berichten davon. Und ich frage mich, wie es dieser Idiot von Summer schon wieder geschafft hat, den Tatort abzulichten. Mit dem stehen wir schon seit Ewigkeiten auf Kriegsfuß." Er zog die heutige Zeitung hervor. Die Schlagzeite lautete "Das perfekte Verbrechen existiert"; ein Foto von Linslet Weaver war darunter gesetzt worden, im Hintergrund konnte man Terra erkennen. Ein sehr langer Artikel, der sich auch auf der nächsten Seite fortsetzte, fehlte nicht.
Havening fluchte ungehemmt, verabschiedete sich und ging durch irgendeine Tür - offenbar sein Büro - die er hinter sich zuknallte.
Ray und Terra saßen etwa zwanzig Minuten später in einem Café, tranken Kaffee und aßen Torte. Terra schien ihren Appetit wieder gefunden zu haben, denn sie bestellte sich ein zweites Stück. Ray hingegen war fertig und laß die Zeitung, die er sich vorher an einem Kiosk gekauft hatte. Er studierte die Börsenkurse, den Artikel über den Serienmörder hatte er links liegen gelassen. Was sollte er damit anfangen, wenn er selbst am besten bescheid wusste?
"Das ging schnell", sagte er erstaunt, "wie lief es?"
Bevor Terra antworten konnte, schaltete sich Havening ein: "Es stellte sich bei der Obduktion heraus, dass Ms. Crawford sich zum Todeszeitpunkt im Saal befand. Außerdem war Mr. Silvester ein kräftiger und nicht gerader kleiner Mensch, sie hätte ihn nicht heben, geschweige denn an die Decke hängen können. Der Rest waren Routinefragen."
"Und das haben Sie nicht schon gestern Abend feststellen können, Mr. Havening?", fragte Ray verärgert. Es war einfach eine Frechheit, seine Freundin zu verdächtigen, obwohl er der Mörder war!
Havening druckste herum. "Nun ja... leider waren Sie schon weg, daher..."
Ray schnaubte und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Dann drehte er sich zu seinem Anwalt um. "Vielen Dank, dass sie da waren, Mr. Wood, auch wenn Sie nicht gebraucht wurden", meinte er mit einem Seitenblick auf Havening, der sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte, und schüttelte ihm die große Hand. "Gern geschehen, Mr. River", brummte der Brite mit seiner tiefen Stimme. Der Anwalt trollte sich.
Havening wandte sich noch ein letztes Mal an die beiden. "Mr. River, Ms. Crawford, falls Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, rufen Sie mich bitte an." Er gab ihnen zwei Visitenkarten. "Leider haben wir weder einen Verdächtigen noch irgendwelche Spuren. Und meine Vorgesetzten sitzen mir auch schon im Nacken, da wir schon acht Mordopfer zu beklagen haben und immer noch am Anfang stehen."
Terra war sichtlich schockiert. "Acht Morde?", fragte sie bestürzt. Ray setzte einen erstaunten Blick auf. "Und sie haben immer noch nichts? Das klingt wie das perfekte Verbrechen."
Havening rieb sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. "Das haben nicht nur Sie festgestellt. Sogar die Zeitungen berichten davon. Und ich frage mich, wie es dieser Idiot von Summer schon wieder geschafft hat, den Tatort abzulichten. Mit dem stehen wir schon seit Ewigkeiten auf Kriegsfuß." Er zog die heutige Zeitung hervor. Die Schlagzeite lautete "Das perfekte Verbrechen existiert"; ein Foto von Linslet Weaver war darunter gesetzt worden, im Hintergrund konnte man Terra erkennen. Ein sehr langer Artikel, der sich auch auf der nächsten Seite fortsetzte, fehlte nicht.
Havening fluchte ungehemmt, verabschiedete sich und ging durch irgendeine Tür - offenbar sein Büro - die er hinter sich zuknallte.
Ray und Terra saßen etwa zwanzig Minuten später in einem Café, tranken Kaffee und aßen Torte. Terra schien ihren Appetit wieder gefunden zu haben, denn sie bestellte sich ein zweites Stück. Ray hingegen war fertig und laß die Zeitung, die er sich vorher an einem Kiosk gekauft hatte. Er studierte die Börsenkurse, den Artikel über den Serienmörder hatte er links liegen gelassen. Was sollte er damit anfangen, wenn er selbst am besten bescheid wusste?
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Terra Crawford, Café, New York, 20. März, 12:49 Uhr
Terra beobachtete Ray genau, als er die Zeitung aufschlug. Eigentlich war ja nichts dabei, aber sie stutze kurz, als er die Titelseite - die natürlich vom Marionettenmörder handelte - übersprang. Sie zuckte leicht mit den Schultern, weil es eigentlich vollkommen gleich war, ob den Artikel zuerst oder zuletzt lesen würde. Stattdessen machte sie sich über den gestrigen Abend Gedanken.
Wie hatte es der Mörder geschafft, Silvester von der Party zu locken? Und das auch noch unbemerkt.
Folglich war es jemand, dem der Minister vertraut hatte. Damit sank die Zahl der Verdächtigen... kaum. Jeder hätte Silvester von der Party entfernen können. Könnte ihm nicht auch jemand im Keller aufgelauert haben? Nein, das war eher unwahrscheinlich. Schließlich würde der Täter nicht wissen, ob sein Opfer wirklich kommen würde. Und wenn man ihn hinausbestellt hatte?
Es gab zu viele Möglichkeiten, um klare Schlüsse zu ziehen. Nur eines konnte sie ausschließen: Dass es einen Komplizen gab.
Terra hatte sich für die ungewöhnlichen Morde schon in der Vergangenheit interessiert. Der Marionettenmörder tötete eine Opfer allein, er brauchte keine Helfer. Ein Einzelgänger, jemand, der die Nähe anderer entweder verabrscheute, es sich jedoch nicht anmerken lies. Und noch dazu musste er stark sein. Und einflussreich, denn die anderen Politiker waren - den Medien zufolge - in ihren Häusern getötet worden. Noch immer gab es zu viele Menschen in den Staaten, die auf diese Beschreibung passten. Doch ein Detail war Terra gestern aufgefallen, das ihr jetzt helfen könnte, wenn sie nur wüsste, was es war. Es wollte ihr nicht mehr in den Sinn kommen. Da half auch kein Grübeln.
Also seufzte sie und as den letzten Bissen ihreres zweiten Stücks auf.
Wenn nichtmal die Polizei fähig war, den Mörder zu fassen, dann würde sie es wohl erstrecht nicht schaffen. Es war dementsprechend mit Sicherheit ratsamer, realistisch zu bleiben und nicht in Größenwahn zu verfallen.
Wie hatte es der Mörder geschafft, Silvester von der Party zu locken? Und das auch noch unbemerkt.
Folglich war es jemand, dem der Minister vertraut hatte. Damit sank die Zahl der Verdächtigen... kaum. Jeder hätte Silvester von der Party entfernen können. Könnte ihm nicht auch jemand im Keller aufgelauert haben? Nein, das war eher unwahrscheinlich. Schließlich würde der Täter nicht wissen, ob sein Opfer wirklich kommen würde. Und wenn man ihn hinausbestellt hatte?
Es gab zu viele Möglichkeiten, um klare Schlüsse zu ziehen. Nur eines konnte sie ausschließen: Dass es einen Komplizen gab.
Terra hatte sich für die ungewöhnlichen Morde schon in der Vergangenheit interessiert. Der Marionettenmörder tötete eine Opfer allein, er brauchte keine Helfer. Ein Einzelgänger, jemand, der die Nähe anderer entweder verabrscheute, es sich jedoch nicht anmerken lies. Und noch dazu musste er stark sein. Und einflussreich, denn die anderen Politiker waren - den Medien zufolge - in ihren Häusern getötet worden. Noch immer gab es zu viele Menschen in den Staaten, die auf diese Beschreibung passten. Doch ein Detail war Terra gestern aufgefallen, das ihr jetzt helfen könnte, wenn sie nur wüsste, was es war. Es wollte ihr nicht mehr in den Sinn kommen. Da half auch kein Grübeln.
Also seufzte sie und as den letzten Bissen ihreres zweiten Stücks auf.
Wenn nichtmal die Polizei fähig war, den Mörder zu fassen, dann würde sie es wohl erstrecht nicht schaffen. Es war dementsprechend mit Sicherheit ratsamer, realistisch zu bleiben und nicht in Größenwahn zu verfallen.
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Ray Howard River, Café, New York, 20. März, 12:55 Uhr
River sah von seiner Zeitung auf, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte. Er zog es heraus und sah auf das Display. Black, Roderick zeigte es an. Der Innenminister?, dachte Ray verwirrt. Was wollte der denn von ihm, und das an einem Sonntag?
Roderick Black war ein zuvorkommender und großzügiger Mann, der schon seit ein paar Jahren als Innenminister fungierte. Doch laut ein paar Gerüchten, die Ray allesamt von Jordan hatte, war seine weiße Weste nicht ganz so weiß, wie jeder glaubte. Blindes Vertrauen kam da also nicht in Frage.
Ray klappte das Handy auf. "River", meldete er sich.
"Guten Tag, Mr. River. Ich hoffe, ich störe nicht?" Die Stimme des Innenministers klang ein wenig arrogant, wie die eines Sekretärs, der allzu korrekt war und alle Regeln aufs genaueste befolgte.
"Nein", antwortete Ray mit einem Blick auf Terra und dachte sich: Du störst nicht, du bist ganz gewaltig im Weg.
"Ich wollte Sie auch nicht lange aufhalten. Meine Wenigkeit gibt morgen Abend ein Dinner mit anschließender Übernachtung in meiner Villa. Es werden einige berühmte Persönlichkeiten kommen, darunter auch der Primeminister und der Finanzminister. Wie ich auch hörte, haben Sie eine Freundin? Sie ist auch herzlich eingeladen."
Ray sah immer noch Terra an. "Hm... jetzt im Moment kann ich das leider noch nicht sagen. Am besten, ich rufe sie später zurück, dann kann ich ihnen mitteilen, ob wir kommen werden oder nicht."
"Jederzeit. Bis neun Uhr abends werde ich erreichbar sein, es wäre schön, wenn sie es mir heute noch sagen könnten."
"Natürlich. Dann hören wir uns später wieder. Auf Wiederhören, Mr. Black."
Ray klappte das Handy wieder zu. "Wie es aussieht, wurden wir soeben zu einem Dinner im Hause des Innenministers eingeladen." Er machte eine kurze Pause. "Möchtest du hingehen? Wegen mir musst du nicht - ich werde mich nach dir richten."
Roderick Black war ein zuvorkommender und großzügiger Mann, der schon seit ein paar Jahren als Innenminister fungierte. Doch laut ein paar Gerüchten, die Ray allesamt von Jordan hatte, war seine weiße Weste nicht ganz so weiß, wie jeder glaubte. Blindes Vertrauen kam da also nicht in Frage.
Ray klappte das Handy auf. "River", meldete er sich.
"Guten Tag, Mr. River. Ich hoffe, ich störe nicht?" Die Stimme des Innenministers klang ein wenig arrogant, wie die eines Sekretärs, der allzu korrekt war und alle Regeln aufs genaueste befolgte.
"Nein", antwortete Ray mit einem Blick auf Terra und dachte sich: Du störst nicht, du bist ganz gewaltig im Weg.
"Ich wollte Sie auch nicht lange aufhalten. Meine Wenigkeit gibt morgen Abend ein Dinner mit anschließender Übernachtung in meiner Villa. Es werden einige berühmte Persönlichkeiten kommen, darunter auch der Primeminister und der Finanzminister. Wie ich auch hörte, haben Sie eine Freundin? Sie ist auch herzlich eingeladen."
Ray sah immer noch Terra an. "Hm... jetzt im Moment kann ich das leider noch nicht sagen. Am besten, ich rufe sie später zurück, dann kann ich ihnen mitteilen, ob wir kommen werden oder nicht."
"Jederzeit. Bis neun Uhr abends werde ich erreichbar sein, es wäre schön, wenn sie es mir heute noch sagen könnten."
"Natürlich. Dann hören wir uns später wieder. Auf Wiederhören, Mr. Black."
Ray klappte das Handy wieder zu. "Wie es aussieht, wurden wir soeben zu einem Dinner im Hause des Innenministers eingeladen." Er machte eine kurze Pause. "Möchtest du hingehen? Wegen mir musst du nicht - ich werde mich nach dir richten."
Zuletzt von Lumina am Di Jan 05, 2010 6:34 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Terra Crawford, Ray's Apartment, New York, 20. März, 12:59 Uhr
Das kam überraschend. "Ähm... wie bitte, was?", fragte Terra, als Ray ihr den Vorschlag des Ministers übermittelte.
Sie war so in ihre Überlegungen vertieft gewesen, dass sie den Anruft nichtmal mitbekommen hatte.
"Also... ich hätte jetzt eigentlich nichts dagegen. Wann denn genau?" Eigentlich war es vollkommen unerheblich, wann das Dinner stattfinden würde. Vielleicht würde es sie von dem Vorfall von gestern Abend ablenken können. "Allerdings werde ich dich sicher nicht dahin zwingen.", sie zwinkerte kurz.
Als sie ihre Füße ausstrecke, berührte sie ganz kurz Rays Schuh, woraufhin sie sofort zurückschreckte und sich kleinlaut entschuldigte. Dann sahen sich die beiden eine Weile lang in die Augen.
Der Ober war es, der sie aus ihrer stillen Konversation riss, in der Terra ihn mit so vielen nebensächlichkeiten befragte, auf die sie jedoch keine Antwort erhielt. "Möchten sie noch etwas?" Ray blickte Terra fragend an, welche daraufhin verneinte. Also verlangte er die Rechnung, die ziemlich hoch für so eine kleine Bestellung ausfiel.
Wenig standen sie in Rays Apartment. "Du hast ein schickes Sofa.", bemerkte Terra und nahm sogleich darauf Platz. Dann zog sie den schwarzen Kapuzenpolluver aus, den sie auf dem Revier getragen hatte und faltete ihn auf ihrem Schoß zusammen.
[off: Mir fällt leider gar nichts ein. Vielleicht ist das bei dir anders. ^^'']
Sie war so in ihre Überlegungen vertieft gewesen, dass sie den Anruft nichtmal mitbekommen hatte.
"Also... ich hätte jetzt eigentlich nichts dagegen. Wann denn genau?" Eigentlich war es vollkommen unerheblich, wann das Dinner stattfinden würde. Vielleicht würde es sie von dem Vorfall von gestern Abend ablenken können. "Allerdings werde ich dich sicher nicht dahin zwingen.", sie zwinkerte kurz.
Als sie ihre Füße ausstrecke, berührte sie ganz kurz Rays Schuh, woraufhin sie sofort zurückschreckte und sich kleinlaut entschuldigte. Dann sahen sich die beiden eine Weile lang in die Augen.
Der Ober war es, der sie aus ihrer stillen Konversation riss, in der Terra ihn mit so vielen nebensächlichkeiten befragte, auf die sie jedoch keine Antwort erhielt. "Möchten sie noch etwas?" Ray blickte Terra fragend an, welche daraufhin verneinte. Also verlangte er die Rechnung, die ziemlich hoch für so eine kleine Bestellung ausfiel.
Wenig standen sie in Rays Apartment. "Du hast ein schickes Sofa.", bemerkte Terra und nahm sogleich darauf Platz. Dann zog sie den schwarzen Kapuzenpolluver aus, den sie auf dem Revier getragen hatte und faltete ihn auf ihrem Schoß zusammen.
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Ray Howard River, Apartment, New York, 20. März, 13:12 Uhr
Ray war unglaublich müde. Er hatte immerhin eine Nacht lang nicht geschlafen und den Tag zuvor war er auch die meiste Zeit wach dagelegen und hatte die nicht wirklich interessante Decke angestarrt. Verdammte Schlaflosigkeit, dachte er zermürbt und sah dann zu Terra, die neben ihm auf seinem Sofa saß. Dann fiel ihm ein, dass er noch Roderick Black anrufen musste, um ihm ihren Entschluss mitzuteilen.
Das Gespräch verlief kurz, und kaum hatte er aufgelegt, klingelte es an der Tür. Es war ein Paketbote und er hatte dasselbe Paket in der Hand, wie Ray erst vor ein paar Tagen erhalten hatte.
Der nächste Tag war sehr schnell angebrochen. Ray hatte noch ein paar Dinge zu erledigen und Terra fuhr zurück in ihre Wohnung.
Gegen Abend saßen beide in einem Taxi, das sie zur Villa des Innenministers bringen sollte. Das Gebäude lag ein wenig außerhalb New Yorks, weshalb die Fahrt einige Zeit in Anspruch nahm.
Die Villa war umgeben von einer hohen Mauer, der einzige Eingang stellte ein schmiedeisernes Tor da, das jedoch offen stand, um die Besucher hineinzulassen. Ray bezahlte das Taxi, er und Terra machten sich auf den Weg. Das erinnert mich eher an ein Geisterhaus als an eine Villa, dachte Ray. Ein Butler, der sich ihnen als Mr. Sebastian vorstellte, erwartete sie schon an der Tür.
"Mr. River und Ms. Crawford", sagte er, "der Hausherr erwartet Sie bereits. Einige Gäste sind schon anwesend, kommen Sie doch herein. Ich werde Ihnen nachher Ihre Zimmer zeigen."
Das Gespräch verlief kurz, und kaum hatte er aufgelegt, klingelte es an der Tür. Es war ein Paketbote und er hatte dasselbe Paket in der Hand, wie Ray erst vor ein paar Tagen erhalten hatte.
Der nächste Tag war sehr schnell angebrochen. Ray hatte noch ein paar Dinge zu erledigen und Terra fuhr zurück in ihre Wohnung.
Gegen Abend saßen beide in einem Taxi, das sie zur Villa des Innenministers bringen sollte. Das Gebäude lag ein wenig außerhalb New Yorks, weshalb die Fahrt einige Zeit in Anspruch nahm.
Die Villa war umgeben von einer hohen Mauer, der einzige Eingang stellte ein schmiedeisernes Tor da, das jedoch offen stand, um die Besucher hineinzulassen. Ray bezahlte das Taxi, er und Terra machten sich auf den Weg. Das erinnert mich eher an ein Geisterhaus als an eine Villa, dachte Ray. Ein Butler, der sich ihnen als Mr. Sebastian vorstellte, erwartete sie schon an der Tür.
"Mr. River und Ms. Crawford", sagte er, "der Hausherr erwartet Sie bereits. Einige Gäste sind schon anwesend, kommen Sie doch herein. Ich werde Ihnen nachher Ihre Zimmer zeigen."
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