Bund der Zwölf - Jinn & Lumina

[Jinn (ER)]

(Die Vorgeschichte um Seiren und Gray; Sie spielt ungefähr 5 Jahre vor dem ersten Auftauchen Seirens im Bund der Zwölf-RPG)

Seiren schrie mit vollem Kampfeszorn auf und hieb auf die Bestie ein, die sie und ihren Freund bedrohten.
"LASS IHN!"
Mit jedem Schlag leuchtete ihr Schwert weiter auf und schien immer mehr des Monstrums zu verschlingen.
Sie war schon damals extrem impulsiv im Kampf gewesen und war mächtig. Mächtiger als viele andere.
Und sie hatte keine Probleme damit das auch zu zeigen. Es tat ihr zwar weh, von zuhause wegzugehen, doch sie wusste das sie dort niemals ihr volles Potential hätte ausschöpfen können.
Mit nur einem weiteren Hieb schlug sie nun dem Wendige den Kopf ab, woraufhin sich Körper und Kopf in einem dunklen Nebel auflösten.
Zufrieden ging sie auf Gray zu.
"Danke... das du mich solange vor dieser Bestie beschützt hast... ich hoffe ich habe dir diesmal endlich helfen können..."

[Lumina]

Dankend grinste er Seiren an. "Kein Problem! Ich helfe immer gerne! Aber du hättest mir nicht helfen müssen, wenn ich dieses Vieh nicht übersehen hätte...", meinte er zähneknirschend und sah dabei auf eine lange Wunde auf seinem rechten Unterarm hinab. Blut tropfte leise auf den Schnee und das Eis.
"Na ja, der Ärmel ist auf jeden Fall kaputt!", lachte Gray, um sich von den Schmerzen abzulenken.
Verstohlen sah er sich um. Dieser Wendigo könnte ja noch einen Freund haben... Wieso müssen sie auch unbedingt auch weiß sein?!, fragte er sich.
Und in einem Anflug von Galgenhumor sagte er: "Wenn ich die Wunde einfriere, hört sie auf zu bluten!"

[Jinn (ER)]

Seiren grinste. "Ich kann die Wunde auch anders heilen... nicht ganz so schmerzhaft..."
Sie nahm einfach Grays Arm und wirkte Schattenmagie auf die Wunde. Durch den Schatten wurde das Blut zurück in die Wunde geschoben und das einzige was von dem Schnitt übrig blieb, war ein kleiner Kratzer.
Dann nahm sie den Arm noch etwas hoch und gab einen kleinen Kuss auf die Wunde. Sie liebte es ihn so zu ärgern. Ausserdem erinnerte und verdrängte sie so gleichzeitig den Gedanken an ihre Familie.
'Wie lange ist es jetzt wohl her? Hm... Bestimmt zwanzig Jahre.'
"So du fauler, alter Mann. Lass uns weiter. Ich will noch in die Stadt. Es soll dort einige, sehr kostbare Bücher über Magie geben."
Lachend und mit ausgebreiteten Armen lief sie durch den Schnee.

[Lumina]

Gray blickte noch auf den Rest seiner Wunde, dann zuckte er mit den Achseln und stampfte ihr hinterher.
"Was heißt hier überhaupt 'alter Mann'? Du bist fast ein Jahr älter als ich!!", rief er ihr zu, die Hände in den Hosentaschen. "Und faul bin ich erst recht nicht!!"
Es regte ihn nicht wirklich auf. Ihm gefiel es, dass sie sich wie ein kleines Kind benahm, das aber trotzdem erwachsen sein konnte.

"Müssen wir wirklich Bücher durchkauen...?", nörgelte er, als sie kurz vor der Stadt waren. "Ich hab in meinem Leben schon genug Bücher gelesen."
"Sei nicht so ein Jammerlappen", grinste Seiren ihn an.
Gray murmelte noch etwas vor sich hin - das er selbst nicht mal verstand - und hielt dann wieder den Mund.

[Jinn (ER)]

Lachend blickte sie zurück. "Aber ich sehe jünger und besser aus als du!"

Als beide in der Stadt ankamen, konnte sich Seiren einen kleinen Freudenseufzer nicht verkneifen.
"So Gray... wo ist die städtische Bibliothek? Ach vergiss es... Komm einfach."
Sie sah sich in der Stadt um, sie war gigantisch, und seufzte.
"Das kann dauern. Wollen wir nicht noch etwas essen gehen vorher? Du zahlst natürlich. Das erlaube ich dir."
Bevor sie Gray kennenlernte war sie schüchtern und verschlossen gewesen, doch irgendwas hatte Gray an ihr das sie offener werden ließ. Vielleicht die Tatsache das beide ein eigentlich vorbestimmtes Leben führen sollte.
Sie sah ein Restaurant und grinste. "Ich hoffe du hast Geld dabei..."

[Lumina]

Gray lachte. "Du fragst mich nach Geld? Ich schwimm doch beinah schon darin!"
Er sah sich um. Es war keine Bank in der Nähe. Dann eben anders!
Ein kurzer Blick reichte ihm, um ein hübsches Mädchen auszumachen. Gray lief zu ihr hin und jubelte vergnügt: "Aber was sehe ich denn da? Eine wunderschöne Lady!! Würden sie mir erlauben, ihren Anblick als Gemälde festzuhalten?"
Das Mädchen errötete ein wenig, nickte aber. "Oh, das wäre sehr nett!", meinte sie etwas verlegen.
"Das mache ich für eine Schönheit wie sie doch gerne!", lächelte Gray, während er eine kleine Leinwand, Pinsel und Farben herausholte.
In atemberaubender Geschwindigkeit entstand das Portrait. "Wow, das ist ja Wahnsinn! Sind sie ein bekannter Künstler?", fragte das Mädchen begeistert, als sie das fertige Bild betrachtete.
"Ich bin jemand, der einfach nur gerne Kunst ausübt. Aber das Bild wird niemals ihre Schönheit erreichen...! Der nächste Betrachter wird sich aber trotzdem ausmalen können, wie hübsch sie in Wirklichkeit sind!"
Die nächsten Betrachter waren schon in Scharen gekommen. Überall war nur "Oooh" und "Aaah" zu hören.
Ein Mann, der nicht gerade arm aussah, meinte zu Gray: "Junger Herr, würden sie mir dieses Bild verkaufen?"
Gray lächelte ihn an und meinte: "Natürlich, gerne doch! Aber diese junge Lady bekommt auch ihren Anteil dafür."
Der Mann nickte eifrig und zahlte nicht gerade wenig.
Als die Leute wieder weniger wurden, ging Gray zu Seiren hinüber, die an einer Hauswand gelehnt auf ihn gewartet hatte.
"Schau mal, wie viel ich verdient habe! Das reicht mindestens eine Woche!"
"Ach, aber zu mir bist du nicht so charmant!", meinte sie und gab ihm einen Klaps auf den Kopf, während sie auf das Restaurant zusteuerte.
"Tja, du bist halt eine verschrobene alte Hexe, die mit einem faulen alten Mann herumreist...!"

[Jinn (ER)]

"Hexe? Magierin in Perfektion bitte sehr!"
Mit gespieltem Schmollen ging Seiren in das Restaurant, wo sie sofort sanft lächelte und vornehm aussah.
"Kommst du? Ich will wenig Zeit verlieren."
Eine Art Türsteher lächelte den beiden zu als sie das Lokal betreten wollten.
"Tut mir leid,", fing er an, "Aber wir sind ausgebucht. Es ist nichts mehr frei."
Seiren sah kurz zu Gray.
"Showtime!"
Lasziv beugte sie sich zu dem Kellner und lächelte verführerisch. Sie kam seinem Gesicht gefährlich nahe.
"Könntet ihr nicht eine klitzekleine Ausnahme machen? Seht doch mal... ich habe sooo wenig an und es ist soooo kalt draussen. Ich bitte euch. Ihr könnt doch kein armes Mädchen in den Schnee hetzen."
Der Kellner wiederum schluckte schwer als er in Seirens Augen blickte und ihr Ausschnitt dann dessen Blick auf sich zog.
"Ich... könnte doch noch einen Tisch frei haben..." Er wand sich ab, drehte sich um und öffnete die Schwingtür. "Wenn sie mir bitte folgen würden."
Mit einem Lächeln ging sie rückwärts hinein.
"Komm schon Gray."

[Lumina]

Als sie in dem Restaurant waren, meinte Gray zu Seirens Aktion: "Ich hatte vorher auch noch hinterlistig vergessen, du alter Drachen!" Er duckte sich schnell weg, um Schlägen zu entgehen, bekam aber trotzdem einen saftigen Tritt in den Hintern.
"Der Drache wird sauer...! Uuuuhhh!! Ich hab Angst!!", meinte er mit gespielter Furcht.
Sie beendeten ihre Kindeleien, als der Kellner ankam und ihnen einen - wohl hastig verlassenen - Tisch zuwies.
Er reichte ihnen noch kurz die Speisekarten und verschwand dann wieder, als wie wenn er sich in Luft aufgelöst hätte.
"Du hast ganze Arbeit geleistet, Drache!", scherzte er - und kassierte prompt einen Tritt gegen das Schienbein.
"Bin ja schon still...", meinte Gray und vergrub sich hinter seiner Speisekarte. Offenbar hatte Seiren ihn in ein sehr nobles Restaurant geschleppt, denn das alles war nicht gerade billig.
Er lugte vorsichtig hinter der Karte hervor und fragte: "Hat das Fräulein sich schon entschieden, was sie gewillt ist zu trinken?"

[Jinn (ER)]

Seiren lächelte hämisch. "Ja. Ich nehme den teuren Portwein vom dritten Zeitalter. Angeblich soll er der beste Wein sein den man bekommen kann. Mal sehen ob das stimmt... und nochwas... Nenn mich nicht Drache!"
Sie blendete Gray mit einem kurzen Fingerschnippen das sonst niemand wahrnahm.
"Und nun sei mal etwas nobler. Immerhin ist das hier nicht irgendein Billiglokal."
Seiren setzte sich aufrecht hin und dachte nach.
'Was wohl Mutter und Vater gerade machen? Soweit ich gehört habe ist Lux mittlerweile richtig gut geworden... Irgendwann werde ich zurückkommen. Aber bis dahin... habe ich ja noch Zeit.'
Lächelnd dreht sie ihren Kopf zu dem Kellner als er ankam und nach den Getränken fragte.
"Für mich der Rosé-Port. Mein Mann trinkt das gleiche."
Sie sah, mit einem bösartigen Grinsen auf den Lippen, zu Gray und fragte scheinheilig. "Stimmt doch... oder Liebling?"
Sie konnte es wieder einmal nicht lassen. Wieder stockte Gray als Seiren einfach behauptete seine Frau zu sein.

[Lumina]

Dieser Drache... tut es schon wieder!!
"Aber natürlich, mein Schatz!" Da konnte Gray nur gute Miene zum bösen Spiel machen...
Als der Kellner fortging, um das Gewünschte zu bringen, meinte er: "Könntest du mich bitte vorher fragen, wenn du sowas abziehen willst? Aber na ja, jetzt kann man es auch nicht mehr rückgängig machen..."
Und wie um seine Worte zu bekräftigen, frage er Seiren: "Nun, Darling? Was möchtest du denn gerne Essen? Oder willst du lieber eine Portion Spagetthi für zwei?"
Gray musste die Vorstellung, mit ihr an einer Nudel zu essen, gaaaanz weit nach hinten in sein Gedächtnis zurückdrängen.
Aber überraschend meinte sie: "Warum nicht?"
Da ihn das völlig überrumpelte, meinte er auch noch: "Äh, okay, wenn du möchtest!" Ob sie überhaupt gemerkt hat, dass das ein Scherz war...?

[Jinn (ER)]

Seiren gefiel der Gedanke an die Spaghetti.
"Sag mal... was machen wir denn wenn wir gleichzeitig an einer Nudel essen?", fragte sie scheinheilig, als wüsste sie das sich Gray das auch schon gefragt hatte.
Als der Kellner kam und die Bestellung aufnahm, verfeinerte Seiren die Bestellung noch einmal.
"Wir würden gerne Spaghetti für zwei Personen haben... wenig Nudeln, die dafür lang. Ginge das?"
Freundlich lächelte der Kellner der ebenso freundlich lächelnden Seren zurück.
"Für so ein hübsches Paar immer."
Schelmisch grinste sie Gray an.
"Freust du dich schon?"

[Lumina]

"Was wir dann tun?!? Wahrscheinlich willst du mich noch damit erwürgen...", meinte er scherzhaft, um von seinen wahren Gedanken abzulenken. In Wahrheit wollte er das, was er sich vorstellte, nur allzu gerne ausprobieren...
Da das Essen immer frisch zubereitet wurde, würden die beiden wohl ein wenig warten müssen. Um sich ein wenig die Langeweile zu vertreiben, stellte er sich vor, was sein Vater von ihm halten würde, wenn er wüsste, was Gray die ganze Zeit machte. Er war Magier geworden, baggerte jedes Mädchen an, das er sah (nur um sich damit Geld verdienen zu können), war nun ein richtiger Künstler...
Und reiste außerdem mit einer schönen und auch gleichzeitig starken Frau herum.
Womit seine Gedanken wieder bei Seiren gelandet waren.
Doch er wurde halb wieder davon abgelenkt, als der Kellner nach - wie es ihm erschien - einer Ewigkeit das Essen brachte.
Gray schluckte schwer, lächelte aber, als er die Gabel zur Hand nahm und dabei Seirens glückiches Gesicht sah.

[Jinn (ER)]

Seiren nahm sich ebenso eine Gabel und nahm sich eine einzelne Nudel, die sie langsam aufsog.
"Es schmeckt herrlich."
Immer wieder namen beide Unterschiedliche Nudeln. Doch unweigerlich musste es passieren.
Seiren und Gray zogen an der gleichen Nudel.
Obwohl es ihr selbst ein bisschen peinlich war, wollte sie nicht diejenige sein die abbiss und sich zurückzog. Sie wollte das Gray aufgab. Die beiden kamen sich immer näher und waren nun schon fast aneinander.
'Er... wird aufgeben...'
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

[Lumina]

Auch Gray hatte Herzklopfen.
Sie wird bestimmt gleich einen Rückzieher machen..., überlegte er, weshalb er nicht aufhörte.
Doch als er dachte, dass es gleich zu spät sein würde, berührten seine Lippen die ihren.
Gray war ziemlich überrascht und auch Seiren hatte wohl gedacht, dass das anders ausgehen würde. Sie löste sich schnell wieder von ihm, aber bevor ihm auch nur bewusst wurde, was er da eigentlich tat, zog er ihren Kopf wieder zu sich her und küsste sie wieder.
Dann lies er von ihr ab. "E-entschuldige...", murmelte Gray verlegen und starrte auf die blütenweiße Tischdecke. Sein Gesicht brannte, er konnte sich gut vorstellen, wie er gerade aussah.
"Tu-tut mir wirklich leid, ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist..." Verstohlen sah er zu ihr und fragte sich, was sie wohl dachte.

[Jinn (ER)]

Seiren wurde roter und roter. Wortlos stand sie auf, ging hinaus, kam mit etwas Schnee zurück und drückte ihn Gray ins Gesicht.
"Um... dein Gemüt abzukühlen."
Einerseits hatte es ihr gefallen. Sie empfand den Kuss als angenehm, doch gleichzeitig war es ihr peinlich. Immerhin war er ihr bester Freund. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
'Ist... er wirklich nur ein Freund?'
Ohne lange zu überlegen drückte sie ihr Gesicht in den Rest des Schnees. Das sie von den anderen Gästern beobachtet wurden, war ihr im Moment egal.

[Lumina]

"Was...?", brachte er nur verdutzt hervor, als sie ihm schon den Schnee ins Gesicht klatschte. Es verwunderte ihn noch mehr, als sie sich das auch noch selbst antat. Irgendwie werd ich aus Frauen nicht schlau...
Gray merkte, wie die anderen Gäste sie beobachteten und auch die Kellner wirkten nicht gerade begeistert.
Als ein sehr wichtig erscheinender Mann auf sie zutrat - wahrscheinlich war es der Chef - wusste er, dass sie es sich mit ihm verscherzt hatten.
"Meine Herrschaften-", fing er an, aber Gray unterbrach ihn. "Schon gut - wir gehen. Komm, Seiren." Er legte Geld auf den Tisch - mit einem sehr großzügigen Trinkgeld - nahm Seiren an der Hand und zog sie mit nach draußen, wo er mit ihr erstmal um die Ecke ging.
"Sorry für diese spontane Fluchtaktion! Aber einflussreiche Männer kennen andere einflussreiche Männer und ich will ja nicht, dass mein liebenswerter Vater mich findet...", grinste er sie entschuldigend an.
Dann drehte er ihr den Rücken zu und starrte den blauen Himmel an. Was hab ich da drin nur getan? Ich weiß ja nicht mal, ob sie mich überhaupt nur ein wenig mag...

[Jinn (ER)]

Seiren sagte einige Zeit lang garnichts.
Dann drehte sie sich zu Gray und scheuerte ihm eine.
"Das nächste mal überrumpelst du mich nicht so und bis sanfter! Verstanden? So küsst man eine Lady nicht!"
Sie ging näher an ihn heran und ging auf die Zehenspitzen.
"Das geht so...", flüsterte sie und drückte ihre Lippen auf seine.
Seiren schloss die Augen und genoss es einfach.
Wenn sie es gekonnt hätte wie ihr Bruder, dann hätte sie die Zeit jetzt einfach stillstehen lassen.

[Lumina]

Auch Gray genoss den Kuss. (auch wenn ihm seine linke Backe ziemlich brannte)
Einige Zeit lang standen die beiden so da, dann nahm er sie wortlos die Arme und fühlte, wie ihm ihre Nähe wohltat.
Als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit von ihr löste, meinte er gut gelaunt: "Jetzt sollten wir auch wirklich tun, weswegen wir hergekommen sind. Lass uns die Bibliothek suchen!"
Gray nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. Er lächelte still vor sich hin.

"Ich frage mich schön langsam, ob es hier wirklich eine Bibliothek gibt!!", zeterte Gray etwa zwei Stunden später, als sie immer noch nichts besseres als einen Trödelladen mit auseinanderfallenden Dingen, die der Verkäufer "Bücher" nannte, gefunden hatten.
"Na ja, wir haben auch bisher bestimmt nur ein Viertel der Stadt durchsucht", meinte Seiren. "Vielleicht. Wir sollten doch jemanden fragen..."
Wie es auch nicht anders war, schmiss er sich natürlich an die nächste Frau ran, die er sah.
"Mylady, Ihre Schönheit sticht einem schon von weitem ins Auge! Das musste ich jetzt sagen, auch wenn ich ein etwas anderes Anliegen habe. Könnten Sie mir vielleicht..."

"Sowas funktioniert doch immer!", meinte Gray zufrieden, als die beiden eine gute Viertelstunde später vor dem Eingang der Stadtbibliothek standen. Als er das Leuchten in Seirens Augen sah, wusste er, dass sie sich unheimlich darüber freute, endlich die Bücher lesen zu können.
"Na dann, gehen wir!"

[Jinn (ER)]

Seiren strahlte glücklich als sie die Bibliothek sah.
"Vier Stockwerke, sowie ein Kellerarchiv, voll mit Büchern über Magie und Mythen."
Verlegen sah sie zu Gray.
"Sind... wir jetzt sowas wie ein Paar?"
Sie traute sich kaum ihn anzusehen. Es dürfte eines der ersten male sein das ihr etwas sichtlich peinlich war.
Gray schien selbst zu überlegen, nicht minder peinlich berührt.
Als er nach einigen Augenblicken wieder dorhin sah wo zuletzt Seiren gestanden hatte, bemerkte er das sie schon losgegangen war. Aus dem ersten Stock hörte er ihre Stimme. Sie stand am Fenster.
"Ich... bin schon mal drin. Such mich nicht. Findest mich eh nicht!"


Seiren Mayhem, 3. OG der Bibliothek, 23:23

Seit mehr als fünf Stunden nun, suchte sich Seiren Bücher die sie lesen konnte. Ein Buch fiel ihr plötzlich besonders auf. Es stach regelrecht heraus. Sie stellte die anderen Bücher ab, nahm das begutachtete Buch aus dem Regal, was schwer war, da es weit oben stand und Seiren auf die Zehenspitzen musste um es zu erreichen, und sah sich den Einband an.
"Karass vod Eliod etm Sura.", laß sie leise vor. 'Was heisst das?'
Sie öffnete das Buch und war erstaunt. Nur der Einband war in dieser fremden Sprache geschrieben. Der Inhalt des Buches selbst war in der normalen Landssprache verfasst.
Interessiert setzte sie sich an das Buch und begann zu lesen.
Sie bemerkte nicht die Person die sich ihr näherte.

[Lumina]

Etwas genervt war auch Gray in die Bibliothek gegangen. Da hatte er sich gerade so einen schönen Satz zurechtgelegt und was passierte? Sie setzte mal wieder ihren eigenen Kopf durch und verschwand einfach!
"Weiber...", grummelte er vor sich hin.
Etwas gelangweilt schaute er sich im Erdgeschoss um, dann ging er aber nach kurzem Zögern in das erste Obergeschoss.


Gray Macintosh, 2. OG der Bibliothek, 23:19

Gray saß schnarchend auf einem der Stühle, auf seinem Gesicht lag ein x-beliebiges Buch, das er aus einem der Regale gezogen hatte.
Doch da er im Schlaf den Kopf drehte, fiel das Buch herunter und landete mit der Ecke auf Grays Fuß.
"Autsch!"
Ein paar Flüche murmelnd wachte er endgültig auf. Er fragte sich, wie lange er geschlafen hatte. Mit einem Blick auf eine nahegelegene Uhr bekam er die Antwort: Sie zeigte 23:22 an.
Ist Seiren immer noch nicht fertig oder hat sie mich nicht gefunden...? Na ja, eher Ersteres.
Gray gähnte ungeniert und stand auf. Er nahm das Buch, das zu Boden gefallen war, und stellte es wieder in das Regal. Dann wanderte er auf die Treppen zu.
Sein Ziel war das nächste Stockwerk, vielleicht wurde er ja dort fündig, was Seiren anbelangte.

[Jinn (ER)]

Die Person stand hinter Seiren. Lautlos. Unbemerkt.
Ohne auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen zog er einen Dolch aus seinem Gürtel und ritzte sich selbst in die Haut.
Ein Bluttropfen benetzte den Dolch und hüllte ihn sofort in Karmesinrotes Licht.
Seiren saß immernoch über dem Buch, vertieft in das was sie dort laß.
"Faszinierend..."
Gerade als der Mann zustechen wollte kam Gray um die Ecke.
Sofort verschwand der Unbekannte.

[Lumina]

Als Gray um die Ecke bog, dachte er, einen Schatten gesehen zu haben, der schnell verschwand. Aber als er ein zweites Mal an die Stelle sah, war da nichts mehr. Muss ich mir wohl eingebildet haben..., dachte er und kratzte sich am Hinterkopf.
Da entdeckte er Seiren, die über ein Buch gebeugt da saß und las.
"Ach, da bist du!"
Seiren war aber so vertieft, dass sie ihn gar nicht bemerkte. Wahrscheinlich hat sie noch nicht mal bemerkt, wie spät es eigentlich ist.
"Hey, Erde an Seiren! Bist du anwesend?", fragte er und rüttelte an ihrer Schulter.

[Jinn (ER)]

Blitzschnell wirbelte Seiren herum und verdrehte Grays Handgelenk.
Als sie bemerkte das er es war ließ sie sofort los.
"Oh... tut mir leid... Ich dachte du wärst irgendjemand anderes..."
Sie packte die Bücher weg und ging los.
"Die drei nehm ich mit. Sie scheinen zusammenzugehören. Auch wenn ich nicht weiss was auf den Einbänden steht..."

[Lumina]

Sie dachte, ich sei jemand anders? Ist sie jetzt die nächste, die Geister sieht?, dachte Gray und rieb sich sein schmerzendes Handgelenk. Seiren konnte brutal sein, wenn sie es wollte...
Als er sah, dass sie die drei Bücher, in denen sie gerade gelesen hatte, einpackte, kommentierte er: "Was willst du denn mit den Schinken? Ich hoffe, nicht mich erschlagen...", meinte er scherzhaft, doch offenbar war Seiren immer noch so in Gedanken versunken, dass sie seine Worte gar nicht mitbekam.
Super, das ist fast so, als wenn ich versuchen würde, Smalltalk mit der Wand zu halten...

[Jinn (ER)]

Seiren ging mit den Büchern in den Händen nach draussen und redete unablässig, wohlwissend das Gray ihr wahrscheinlich nicht zuhören würde.
"Weisst du... ich könnte dir jetzt Sachen erzählen die um meine Gefühle gehen... aber du hast ja wieder taube Ohren... so wie die letzten zehn male auch..."
Das beide, Seiren und Gray, von einer Person beschattet wurden, wusste sie nicht.
'Was ist das nur für eine Sprache? Ich will wissen was das heisst...'

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